Museumsdirektorin auf der Bürgerkanzel

Dr. Heike Düselder ist Leiterin des Museums Lüneburg. Die Historikerin sprach am 1. Dezember 2013 in der Reihe "Bürgerkanzel in St. Nicolai" über Neuanfänge

Es ist für mich eine besondere Ehre und Freude, dass ich heute hier in der Nikolaikirche auf dieser  Kanzel stehen darf, dass es die Möglichkeit gibt, am 1. Advent, an diesem für uns Christen so besonderen Tag, wenn auch nicht im theologischen Sinne zu predigen, so doch zu Ihnen als Gemeinde sprechen und mitteilen zu dürfen, was mich bewegt – als Neu-Lüneburgerin, als Historikerin, als Museumsdirektorin, und natürlich als Christin.

Zwei Leitgedanken sollen durch meine Predigt führen, der eine betrifft das Thema „Neuanfang“. Das liegt gerade am heutigen Tag, am 1. Advent, dem Tag, der das neue Kirchenjahr einläutet, besonders nahe. Der zweite Leitgedanke ist das Thema „Bauprojekte“, und das ist nicht nur  im konkreten, sondern im übertragenden Sinne zu verstehen, denn auch das Leben ist ja durchaus mit einem Bauprojekt zu vergleichen. Die Bibel gibt uns viele Gleichnisse, die mit dem Bauen zusammenhängen, mit dem festen Fundament, das man dazu braucht zum Beispiel.

Im Gleichnis vom Haus, das auf Felsen und nicht auf Sand gebaut ist, steht das Haus bauen für das Leben des Menschen und sein Verhältnis zu Gott, zu seinem Glauben. Der Felsen ist ein Symbol für Jesus, und dahinter steht die Aufforderung, auf ihn zu setzen, ihn als Fundament zu nehmen und nicht auf den Sand, der für die eigene menschliche Kraft steht und die begrenzt ist. Wer Gott vertraut, hat eben nicht auf Sand gebaut.

Das Bauen steht auch immer für etwas Neues, für einen Neuanfang, der zunächst eine Vision und dann ein Ziel voraussetzt, aber auch das Vertrauen darauf, dass dieser Neuanfang eine Chance bietet, und den Mut, auch die Risiken in Kauf zu nehmen und zuversichtlich nach vorne zu blicken. Beides, das Bauen und der Neuanfang haben mein Leben bestimmt, seitdem ich in Lüneburg bin und davon möchte ich Ihnen erzählen.

Neuanfänge

Ich beginne mit meinen Erfahrungen als Neu-Lüneburgerin und bin damit auch schon beim ersten Neuanfang und gleichzeitig bei einem Gebäude, einem besonderen Bauwerk, das mich beeindruckt und bewegt hat und immer noch bewegt. Es ist heute ziemlich genau zwei Jahre her, dass ich mich auf die Stelle als Leiterin des neuen Museums Lüneburg beworben habe. Damals waren mir von einem früheren Aufenthalt in Lüneburg, der schon über zwanzig Jahre zurück lag, drei Orte in Erinnerung geblieben (das Museum war nicht darunter): Die Universität, die damals noch in den Anfängen steckte und gerade das Gelände der ehemaligen Scharnhorst-Kaserne bezogen hatte – dort habe ich ein Jahr lang als Historikerin gearbeitet. Ich bin gependelt, war drei Tage in der Woche hier und habe in einer damals noch kleinen, von zwei älteren Damen geführten Pension Am Sande gewohnt. Dieser belebte Platz hat mir damals schon gut gefallen und ist ebenfalls prägend in Erinnerung geblieben, das war der zweite Ort.

Der dritte Ort war das Kloster Lüne. Ich kannte es schon aus dem Studium an der Universität Oldenburg. Zwei Exkursionen mit unserem Professor für mittelalterliche Geschichte hatten uns zu den Heideklöstern geführt, darunter auch nach Lüne. Unser Professor konnte nicht nur auf eine unnachahmliche, emphatische Weise historische Fakten und Strukturen vermitteln, sondern er hat bei vielen von uns auch das Bewusstsein und das Verständnis für die Menschen in historischen Zeiten und deren Handeln geweckt. Und er hat  uns vermittelt, welche große Bedeutung die Kirche, der Glaube, für die Menschen vor allem im Mittelalter und in der Reformationszeit hatte – einer Zeit, als ein Großteil der Menschen noch nicht lesen und schreiben konnte, als man darauf angewiesen war, seinen Glauben durch Hören und Sehen zu begründen. Mich hat das Kloster Lüne mit seiner mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Welt sehr beeindruckt, es ist mir als Bauwerk und Gotteshaus über die Jahre zusammen mit der Erzählung unseres Geschichtsprofessors sehr in Erinnerung geblieben.

Als ich mich nach Lüneburg beworben habe, war dies also keine völlig fremde Perspektive, sondern es gab Vertrautes, Bekanntes, und als ich die Zusage bekam, hier als Museumsleiterin tätig zu werden und den Aufbau eines neuen Museums zu begleiten, war der Wunsch sehr groß, einen vertrauten Ort wieder aufzusuchen. Als mir die Möglichkeit geboten wurde, in der Umgebung des Klosters zu wohnen, war ich sehr dankbar und habe mich gefreut. Und nicht nur ich habe mich gefreut, sondern auch meine Familie, denn wir wussten, dass wir nicht sofort alle zusammen nach Lüneburg ziehen wollten, sondern dass ich erst einmal alleine hier wohnen und pendeln würde. Meine Familie wusste mich nun an einem guten, auf eine sonderbare Weise behüteten Ort, das hat uns über die Zeit getragen.

Einladend und offen

Die ersten Wege in Lüneburg – mit dem Fahrrad meistens – führten natürlich täglich ins Museum, aber auch kreuz und quer durch die Stadt. Orientierung gaben mir die Kirchen – einer der drei Kirchtürme war immer zu sehen, und ich wusste, wo ich mich gerade  befand oder wo ich hinwollte. Aber die Kirchen gaben mehr als die räumliche Orientierung – als Historikerin interessiert mich natürlich der Kirchenraum, das Innere der Kirchen, ihre Geschichte, und so war ich in den ersten Monaten in Lüneburg doch immer mal wieder in der einen oder anderen Kirche – weniger zum Gottesdienst muss ich gestehen, eher in Konzerten oder anderen Veranstaltungen. Die Johanniskirche ist dem Museum am nächsten, hier fuhr ich fast täglich vorbei und ich fand es schön, dass sie immer offen war. So sollte ein Gotteshaus sein, offen für alle Menschen, einladend – so, dachte ich damals und denke noch heute, soll auch unser Museum sein, auch wenn es natürlich ein anderes Ziel verfolgt als die Kirche. Obwohl – auch wir bewahren etwas, das zur Geschichte und Kultur der Menschen gehört, auch wir bauen Brücken zwischen Vergangenheit und Gegenwart, auch wir wollen Orientierungen geben.

Kloster und Kirchen wurden in Lüneburg schnell zu vertrauten Orten, doch der wichtigste Ort war für mich natürlich die Baustelle Museum. Als ich kam, war dort schon ein Fundament sichtbar. Die Grundsteinlegung im April letzten Jahres war ein symbolischer Akt: Alle, die am Bau des Museums in verantwortlicher Stelle beteiligt waren, mauerten gemeinsam Kelle für Kelle den Grundstein ins Mauerwerk und gaben damit auch ein Zeichen, dass sie hinter diesem Haus stehen, ihm ein Fundament gegeben haben.

Doch zum Fundament des neuen Museum gehörte noch mehr. Hier spielten die Menschen eine besondere Rolle, die Kolleginnen und Kollegen, von denen einige schon sehr lange im Fürstentummuseum arbeiteten und das Haus in- und auswendig kannten, andere ebenso oder fast ebenso neu wie ich waren.  Sie alle haben mich freundlich empfangen, mich behutsam vertraut gemacht mit dem neuen Arbeitsbereich, mich lernen lassen, was es heißt, ein großes Projekt anzuführen.

Baustelle Museum

Nach den Menschen lernte ich die Dinge kennen, die Sammlungen des Museums. Ich kann Ihnen versichern: Das Herz der Historikerin machte einen Sprung nach dem anderen. Wunderbare einzigartige mittelalterliche Textilien, beeindruckende Altäre, Heiligenfiguren, liturgisches Gerät, Grabplatten, für die ich immer schon ein Faible hatte, und die Ebstorfer Weltkarte. Sie hing als Druck seit über zwanzig Jahren schon hinter meinem Schreibtisch im Arbeitszimmer! Nie hätte ich gedacht, dass ich mal ein Museum leiten würde, das im Besitz dieser Karte ist. War das ein Zufall? Ich glaube nicht daran.

Und dann die vielen Objekte aus der naturkundlichen Sammlung, die mir erst fremd waren, die Gesteine und Mineralien, die ausgestopften Tiere, von denen ich als Historikerin nicht allzu viel verstand, die aber nun auch zu meiner Arbeitswelt gehörten und das Verstehen einforderten.

Und da war das alte Museumsgebäude, der Gründungsbau aus dem Jahr 1891, das  Fürstentummuseum – auch ein Fundament, das fest da stand und Beachtung forderte – zu Recht, denn es sind wunderbare Räume, die wir jetzt neu gestalten und zu neuer Wirkung bringen dürfen, was für eine Aufgabe!

Alles ist neu, will geplant und organisiert werden, da kann einem schon manchmal bei aller Freude auch ein bisschen bange werden! Doch – in Hermann Hesse’s Gedicht „Stufen“ heißt es:

„Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben.

Wir sollen heiter Raum um Raum durchschreiten,
An keinem wie an einer Heimat hängen,
Der Weltgeist will nicht fesseln uns und engen,
Er will uns Stuf' um Stufe heben, weiten.“

In dieser Situation ist es wichtig, ein gutes Fundament zu haben. Das Fundament bildete für mich das Vertraute in Lüneburg, die Sammlung im Museum, von der ich sicher war und bin, dass sie dieses neue Museum verdient hat, eine ganze Reihe von Menschen, die im Haus und außerhalb hinter dem großen Projekt stehen,  Mut zusprechen und uns ihre Freude und  Erwartungen vermitteln. Das trägt, das  ist ein gutes Fundament.

Jesus vergleicht die „Kosten“, die denjenigen entstehen, die ihm folgen, seinen Jüngern, mit den Kosten eines Hausbaus, und ich musste ein wenig schmunzeln, als ich diese Zeilen im Lukas-Evangelium nachlas: „Wer ist aber unter euch, der ein Haus bauen will, und sitzt nicht zuvor und überschlägt die Kosten, ob er’s habe hinauszuführen? Auf daß nicht , wo er den Grund gelegt hat und kann’s nicht hinausführen, alle, die es sehen, anfangen, sein zu spotten, und sagen: Dieser Mensch hob an zu bauen und kann’s nicht hinausführen?“ (Lukas 14, 28-30). Jesus meinte damit, dass seine Jünger alles hinter sich lassen müssten, um ihm folgen zu können, bedingungslos und mit voller Überzeugung. Diese Nachfolge hat seinen Preis, und man muss gut überlegen, ob man ihn zu zahlen in der Lage und bereit ist.

Auch hier dient das Bauprojekt als Symbol für etwas, für eine große Sache, von der man überzeugt sein muss, um sie zu Ende zu führen, sonst scheitert man und erntet Spott. Das Festhalten an einer Idee oder Vision, an der eigenen Überzeugung, ist auch für unser Bauprojekt, für das Museum von großer Bedeutung.

Seit ich in Lüneburg bin, also seit inzwischen knapp anderthalb Jahren, erlebe ich vieles, das neu ist, und mein Leben ist zu einer Baustelle geworden. Damit meine ich nicht nur die Baustelle Museum, für die ich im Moment ja nur zu einem ganz kleinen Teil verantwortlich bin. Die Verantwortung für den Bau tragen Andere, die Architekten und Gebäudeplaner, die Stadt Lüneburg als Bauherrin, die  vielen Handwerker und unterschiedlichen Gewerke, die auf der Baustelle arbeiten. Ich bin für das verantwortlich, was später einmal im neuen Museum zu sehen und zu erleben sein wird, dafür, dass Menschen sich wohl fühlen in diesem Haus.  Nicht alles wird so werden, wie wir uns das wünschen, wie wir, die Kuratorinnen und Kuratoren im Museum uns das vorgestellt haben. Unser Museum steht nicht in Berlin oder München, wir können nicht aus dem Vollen schöpfen, werden nicht all das umsetzen können, für das wir schon viele Ideen entwickelt und Pläne gemacht haben. Der Kostendruck setzt Grenzen, manches wird aufgeschoben werden müssen für die Zeit nach der Eröffnung.  

Aber zum Glück – oder besser: Gott sei Dank – haben wir auch aus dem großen babylonischen Bauprojekt gelernt. Der Turmbau zu Babel ist das größte und wohl bekannteste Bauprojekt der Bibel. Im Alten Testament, im 1. Buch Mose, lesen wir:

„Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. Da sie[die Menschen] nun zogen gen Morgen, fanden sie ein ebenes Land im Lande Sinear, und wohnten daselbst. Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, laß uns Ziegel streichen und brennen! und nahmen Ziegel zu Stein und Erdharz zu Kalk und sprachen: Wohlauf, laßt uns eine Stadt und einen Turm bauen, des Spitze bis an den Himmel reiche, daß wir uns einen Namen machen! denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder. Da fuhr der HERR hernieder, daß er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und haben das angefangen zu tun; sie werden nicht ablassen von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, laßt uns herniederfahren und ihre Sprache daselbst verwirren, daß keiner des andern Sprache verstehe! Also zerstreute sie der HERR von dort in alle Länder, daß sie mußten aufhören die Stadt zu bauen. Daher heißt ihr Name Babel, daß der HERR daselbst verwirrt hatte aller Länder Sprache und sie zerstreut von dort in alle Länder.“

Was für eine Schmach! Da wollten sich die Babylonier mit diesem Bauwerk ein Denkmal setzen. Verständlich, menschlich. Als die Menschen anfingen, Steine und Ziegel zu brennen und Häuser zu bauen, war dies ein großer Fortschritt, das wissen wir auch in Lüneburg gut. Die Menschen in der biblischen Geschichte bauen eine große Stadt, Babel genannt. Prächtige Bauten entstehen und ein Turm, dessen Spitze bis zum Himmel reichen sollte. Alle sind sich einig, sprechen eine Sprache: Mit ihrem Turm wollen sie berühmt werden, sich einen Namen machen, sich ein Denkmal setzen. Dieser Wunsch steckt vielleicht jedem Menschen im Herzen.

Doch dann macht ihnen Gott einen Strich durch die Rechnung. Er steigt vom Himmel herab, welch eine Vorstellung!  So klein ist das Türmchen der Menschen aus göttlicher Perspektive, dass Gott herabsteigen muss, um sich das winzige Bauwerk anzusehen. Und dann macht er etwas Besonderes, etwas auf den zweiten Blick sehr Kluges: Er zerstört nicht das Bauwerk, sondern ihre gemeinsame Sprache, gibt jedem eine eigene Sprache, schafft dadurch Verwirrung, und damit bremst er die Menschen aus in ihrem Größenwahn und schützt sie am Ende vor sich selbst. Aus dem Turmbau zu Babel wird nichts, die Aufgabe lautet nun: Findet erstmal wieder eine gemeinsame Sprache, rauft euch zusammen, übt euch in Demut, denkt darüber nach, wie hoch ihr hinauswollt, besinnt Euch auf das Fundament.

Ich glaube, dass diese Geschichte sehr lehrreich sein kann, und zwar aus zwei Gründen: Zum einen geht es um das Streben nach immer Höherem und Größerem, das uns manchmal den Boden unter den Füßen, das Fundament, aus dem Blick geraten lässt. Zum anderen ist es aber auch die gemeinsame Sprache, die so wichtig ist. Die Geschichte vom Turmbau zu Babel aus dem Alten Testament kann man in Verbindung bringen mit der Pfingstbotschaft des Neuen Testaments, gewissermaßen als Kehrseite. Mit der Ausgießung des Heiligen Geistes am ersten Pfingstfest wird eine einheitliche Sprache geschaffen, eine Sprache, die alle verstehen, ganz gleich, welchem Volk sie angehören. Diente die gemeinsame Sprache den Menschen in Babel dazu, etwas Großes zu schaffen, das ihnen selbst zur Ehre gereichte, so war es für die Menschen in der Pfingstgeschichte, in der Stadt Jerusalem, die eine Sprache, die sie brauchten, um Gott zu ehren. Auch dies war ein Neuanfang, nämlich der Beginn der christlichen Gemeinde. Und wenn wir in der Weihnachtszeit an Pfingsten und Ostern denken und das Leben Jesu vom Ende her betrachten, dann wird klar, dass wir ohne dieses Ende, ohne Ostern, auch kein Weihnachten feiern würden.

Gemeinsame Sprache und gegenseitiges Verständnis

Ein großes Bauprojekt braucht eine gemeinsame Sprache und das gegenseitige Verständnis. Jeder kann mit seinen Fertigkeiten und Fähigkeiten ein Baustein sein, und erst die Vielfalt macht dann das große Projekt aus.

Das erlebe ich fast jeden Tag auf unserer Museumsbaustelle: Die Wissenschaftler, die das inhaltliche Konzept planen und sich mit den Museumsobjekten auskennen, verstehen nichts von der Technik der Fußbodenheizung, und die Elektriker wissen vielleicht nicht, dass dort, wo sie hunderte Meter Kabel verlegen,  später einmal die Ebstorfer Weltkarte hängen wird – und das müssen sie auch nicht wissen. Wichtig ist, dass man gemeinsam an einer Sache arbeitet und ein Ziel vor Augen hat und Grenzen anerkennt.

Lehren aus der Bibel

Welche Lehren kann ich aus der Bibel ziehen für meine beiden Themen: Bauprojekt und Neuanfänge?

Ich glaube, es ist deutlich geworden, dass man für das Bauen ein sicheres Fundament braucht, das aus ganz unterschiedlichen Bausteinen besteht.

Ganz ähnlich ist es auch mit dem Neuanfang. Auch dieser ist nie völlig neu, man trägt immer etwas mit, das schon da ist und nun neu abgerufen wird. Dies können Erinnerungen sein, Prägungen aus der Kindheit, der Jugend oder auch aus verschiedenen Lebensphasen im Erwachsenenalter.

Kein Bauprojekt kann von einem Menschen allein bewerkstelligt werden, und kein Neuanfang gelingt allein, denn der Mensch wird begleitet oder getragen nicht nur von guten Wünschen oder den Gedanken der Menschen, die ihm oder ihr nahestehen,  sondern auch von Gott, und diese Begleitung ist zugleich auch das feste Fundament, auf das der Mensch bauen kann. Das wird uns gerade in diesen Tagen der Vorweihnachtszeit, des Advents, deutlich.

Auf das Fundament vertrauen

Die Adventszeit ist eine Zeit der Einkehr, der Freude auf das, was kommt oder kommen mag, eine Zeit der Hoffnung und Zuversicht, und das macht diese Zeit im Jahr zu einer ganz besonderen Zeit. Es ist aber auch immer eine Zeit des Rückblicks, und nicht wenigen Menschen fällt gerade diese Zeit nicht leicht, manchem legt sich die „dunkle Jahreszeit“ auf das Herz und wird sehr schwer. Was ist in diesem zurückliegenden Jahr alles passiert? Wie schnell ist es vergangen! Gute und weniger gute Erlebnisse liegen hinter einem, was bewegt uns und was trägt uns davon im nächsten Jahr?  Wichtig ist es dann, auf der Baustelle Leben zuversichtlich zu bleiben, auf das Fundament zu vertrauen, darauf, dass dieses Leben in guten Händen ist, nämlich in Gottes Hand.  Amen.