Die Lüneburger Gemeinde St. Nicolai macht etwas, das selbstverständlich sein sollte – es aber noch lange nicht ist. Auch Jugendlichen mit schweren Behinderungen werden hier konfirmiert, und das seit schon 1976. Eltern kämpften damals so lange, bis sie ihr Ziel erreicht hatten: ein wenig Normalität für ihre Kinder. Und dazu gehört eben auch die Konfirmation mit dazugehöriger Konfi-Zeit.
Vier junge Leute aus der gerade konfirmierten, insgesamt 16 Jugendliche zählenden Gruppe haben uns erzählt, wie es für sie war, als sie feststellten: Oh, in meiner Konfi-Gruppe sind ja Jungen und Mädchen, die nicht laufen oder nicht sprechen können, die das Down-Syndrom haben oder Autist sind. Drei Mütter von Jugendlichen mit Behinderung berichteten uns, wie sie ihre Kinder während der Konfi-Zeit erlebt haben. Für die langjährige Diakonin Elke Bode war dies der letzte Konfi-Jahrgang, sie hat uns berichtet, was sie in ihren 17 Jahren erlebt hat – und was sie nicht erlebt hat. Und für den noch ganz neuen Pastor in der Gemeinde, Christoph Wiesenfeldt, war es das erste Mal in seinem Berufsleben, dass eine Gruppe Konfis zur Hälfte aus Jugendlichen mit Behinderungen besteht. Er hat viel gelernt, sagt er – und will jetzt noch viel mehr lernen.