Die Öffentlichkeitsarbeit hat sich in den letzten Jahren sehr verändert, stellte die Gruppe zum Thema Vernetzung fest. „Sie ist komplexer, anspruchsvoller und zeitintensiver geworden“, sagte etwa Brigitte Neuhaus, Öffentlichkeitsbeauftragte für den Sprengel Osnabrück.
Vier Kirchenkreise aus Osnabrück, die Evangelischen Erwachsenenbildung und ein Kita-Verband haben sich darum gemeinsam auf den Weg gemacht, ihre Social-Media-Arbeit zu koordinieren und strategisch aufzubauen. Ziel dabei: eine Community zu bilden, zunächst unter den Haupt- und Ehrenamtlichen, die sich gegenseitig wahrnehmen, unterstützen und entlasten können. Das führt zu mehr Lust als Frust bei der Social-Media-Arbeit. Natürlich geht es auch darum, Reichweiten der Kanäle insgesamt zu steigern, Follower zu generieren und mehr Wahrnehmung für die vielseitigen Angebote, die über Kirche laufen, zu verbessern. Das geschieht über regelmäßige, abgestimmte Beiträge, die die Interaktion fördern und eine Bindung der Mitglieder erreichen sollen.
Womit können Gemeinden und Einzelpersonen direkt anfangen? „Das Wichtigste zu Beginn ist, andere zum Mitmachen zu begeistern. Das geht immer über die direkte Ansprache“, sagte Brigitte Neuhaus. Man kann dann recherchieren, welche Accounts es in der Region gibt oder welche einen kirchlichen Bezug haben: Chöre, Teamergruppen, Evangelische Studierendengemeinde, Diakonie, Johanniter oder Stadtteilzentren. Gegenseitig die Posts zu liken und zu teilen, ist schnell gemacht: „einfach klein anfangen“.
Im Osnabrücker Netzwerk wurde für das ganze Projekt keine neue Stelle geschaffen, aber die sechs Projektpartner haben sich zusammengetan und Geld in die Hand genommen, um die konkrete Social-Media-Arbeit in professionelle Hände zu geben. In enger Abstimmung mit dem Redaktionskreis der Partner werden Inhalte, Serien, Videos etc. entwickelt. Die Umsetzung (Materialverarbeitung, Posting, Moderation, etc.) übernimmt Kirche.Media als Dienstleister. Für die Mitwirkenden bedeutet das eine Entlastung in technischen Dingen und mehr freien Kopf und Zeit für Inhalte und Recherche. "Gerade, um Leitungspersonen zu überzeugen, sind klar definierte Ziele, Standards und die regelmäßige Evaluation wichtig“, so Neuhaus. Das koste natürlich erstmal Zeit – die sich aber später auszahle. Auch Ehrenamtliche ließen sich über die gemeinsame Arbeit enger anbinden, „allerdings muss die Gesamtverantwortung, auch im Sinne von Kontinuität und Weiterentwicklung, bei Hauptamtlichen liegen“.
„Für technische Fragen gibt es von Seiten der Landeskirche einige Hilfen“, ergänzte Petra Schäfer aus dem Support-Team der Evangelischen Medienarbeit (EMA). „Intern-e etwa funktioniert gut als Austauschplattform, über Bilder-e können Fotos geteilt werden und für spezielle Anliegen können Kirchenmitarbeitende sowieso gezielt Schulungen anfragen. Es lohnt sich, uns einfach anzuschreiben und zu fragen, welche Angebote gerade speziell für eine bestimmte Gemeinde passen.“
Brigitte Neuhaus