Sprengel Hannover zeichnet Orgelnachwuchs aus

Nachricht 27. August 2018

Feierliche Vergabe des Orgelstipendiums in Bad Nenndorf

Die Orgelstipendiaten des Jahrgangs 2018 - Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr (links) überreichte zusammen mit Kirchenmusikdirektor Lothar Mohn (rechts) und der Burgdorfer Superintendentin Sabine Preuschoff Urkunden an den Orgelnachwuchs. (Foto: F. Gartmann)

Zum achten Mal hat der Sprengel Hannover sein Orgelstipendium verliehen. Am Sonnabend überreichte Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr neun Nachwuchsorganisten im Alter von 13 bis 53 Jahren in einem Festakt eine Urkunde. Die Förderung in Höhe von 450€ unterstützt die Orgelschülerinnen und -schüler auf ihrem Weg zur Orgel-D-Prüfung, der Befähigung Gottesdienste zu begleiten.

„Die Kirchenmusik ist Teil der evangelischen Verkündigung und nicht etwa ein Deko-Element.  Sie ist eine ganz zentrale Ausdrucksform des evangelischen Glaubens. Es glaubt sich eindeutig leichter mit Musik.“, sagte Bahr in der Begrüßung. Anlässlich der Auszeichnung kamen rund 40 Familienangehörige, Freunde und Wegbegleiter der Stipendiaten zur Feierstunde in der St. Godehardi-Kirche in Bad Nenndorf zusammen.

„Ich freue mich, dass erneut mehrheitlich Jugendliche unter den Stipendiaten sind. Ihre musikalischen Biografien zeigen, dass es viele, ganz unterschiedliche Zugänge zu diesem großartigen Instrument gibt.“, stellt die Regionalbischöfin mit Blick auf die Auswahl der diesjährigen Kandidatinnen und Kandidaten fest. Manche der Jugendlichen hätten sich über die Jugendarbeit in der Kirchengemeinde der Orgel genähert. Andere wiederum seien schon in frühen Jahren von J. S. Bach begeistert gewesen. „Und manchmal ist der beherzte Sprung auf die Orgelbank in einer Notlage die Initialzündung gewesen: wenn sonst kein Organist zu finden war.“, so Bahr.

„Es ist eine Herausforderung für mich, dieses große Instrument zu bändigen. Die Orgel klingt wie ein ganzes Orchester und wer sie spielt ist wie ein Dirigent.“, stellt Stipendiat Lorenz Eichhorst, 16 Jahre aus Garbsen fest. Auf die Frage, ob es ein Unterschied sei, in der Schule zu musizieren oder in einem Gottesdienst gibt Stipendiatin Astrid Köller, Musiklehrerin aus Springe, zu: „Für mich ist es schon etwas Anderes. Wenn ich im Gottesdienst Orgel spiele oder alleine in der Kirche übe, bleibt der Alltag draußen, fast schon wie eine Meditation.“

„Jede Orgel klingt anders. Sie müssen sich auf jedes Instrument, auf jeden Raum eigens einlassen. Jede Orgel ist ein Individuum.“, gab Kirchenmusikdirektor Lothar Mohn, der zusammen mit der Burgdorfer Superintendentin Sabine Preuschoff im Auswahlgremium die Bewerbungen sichtete, den Preisträgern abschließend mit auf ihren Ausbildungsweg. „Deswegen ist das Orgelspielen der schönste Beruf der Welt.“, fügte er mit einem breiten Lächeln hinzu.

Seit 2011 fördert der Sprengel Hannover den kirchenmusikalischen Nachwuchs und hat nun bereits 70 Orgelstipendien vergeben. Das ergibt rechnerisch eine Fördersumme von 31.500€. Der evangelisch-lutherische Sprengel Hannover ist die Kirchenregion in und um die Landeshauptstadt Hannover mit mehr als 500.000 Kirchenmitgliedern in neun Kirchenkreisen. Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr steht dem Sprengel als Regionalbischöfin vor.