Gottes Gastfreundschaft im Tourismus

Nachricht Schillig, 17. März 2017

Verabschiedung von Tourismuspastor Schneider durch die Regionalbischöfe Klahr und Brandy

Nach 15 Jahren wurde Pastor Hartmut Schneider als Referent für Kirche im Tourismus in einem Gottesdienst in der katholischen „Kirche am Meer“ in Schillig aus seinem Dienst verabschiedet. Seit 2002 war Schneider im Fachbereich Kirchlicher Dienste in Freizeit, Erholung und Tourismus als Referent für den Bereich Nord tätig und ging zum 1. März 2017 in den Ruhestand. Zu dem Bereich Nord gehört die Nordseeküste in Ostfriesland und die Region zwischen Weser und Elbe. Daher wurde die Verabschiedung gemeinsam von den zuständigen Regionalbischöfen Klahr (Emden) und Brandy (Stade) vorgenommen.

„Türen öffnen, Menschen stärken, Sachen klären – mit geistlichem Grundton!“ so habe Schneider seine Aufgabe als Tourismuspastor verstanden, sagte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr (Emden). Das Wort „Gastfreundschaft“ fasse seinen Dienst als Referent für Kirche und Tourismus zusammen: Für Menschen die Türen und die Herzen weit auf zu machen, sie willkommen zu heißen, sei Hartmut Schneider eine Herzensangelegenheit gewesen, sagte der Regionalbischof für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems.

Klahr würdigte die vielfältigen Einsatzbereiche, die Schneider mit Einsatzfreude und Begeisterung wahrgenommen habe: Die jährlichen Netzwerktreffen von Akteuren aus den Bereichen Touristik und Kirche im Dialog mit den Kurdirektoren und Kurverwaltungen, die Organisation der Jahrestagungen, die jeweils mit aktuellen Schwerpunktthemen neue Akzente gesetzt und die laufende Arbeit in den Blick genommen habe, zudem die geistliche Begleitung des Nordseelaufs „Mach nicht halt – lauf gegen Gewalt“ mit Andachten auf der Fähre, die Organisation der Einsätze von jährlich rund 100 Kurpredigern, die Kooperation mit „Kirche Unterwegs“ auf den Campingplätzen der Regionen, die Ausweitung der „Offenen Kirche“, die Unterstützung der Arbeitsfelder „Pilgerwege“ und „Kirchraumpädagogik“. Schneider habe andere befähigt und ermutigt, ihren Dienst als Gastgeber des Glaubens in der Region gut wahrzunehmen. Dabei habe Schneider auf ein gutes Zusammenwirken aller Mitarbeitenden im Fachbereich zurückgreifen können.

Klahr gab außerdem einen Rückblick auf den beruflichen Werdegang Schneiders: Nach dem Vikariat in Oyten habe Schneider auf seiner ersten Pfarrstelle in Bremerhaven auch die Seemannsmission kennengelernt und eine vielseitige Verkündigung und Seelsorge praktiziert. Besonders seine Zeit ab 1989 als Pastor auf Norderney qualifizierte Schneider dann für seine spätere Aufgabe als Tourismuspastor. Auf Norderney gehörte die Begegnung mit der Kurseelsorge im Spannungsfeld zwischen Ortsgemeinde und Urlaubern zu seinen täglichen Aufgaben, auch der Dialog mit der Kurverwaltung einer Insel und den Urlaubern, die auf der Suche seien nach Gottesbegegnung in Gottesdienst und Seelsorge, besondere Angebote wie Strand- und Waldgottesdienste, dazu die Erfahrung der vollen Kirche mit hoch interessierten Menschen aus unterschiedlichsten Bundesländern.

In dieser Zeit war Schneider Geschäftsführer der Diakonie-Sozialstation und stellvertretender Superintendent des Kirchenkreises Norden.

Landessuperintendent Dr. Hans Christian Brandy (Stade) predigte über ein Bibelwort, das ausdrücke, wie Hartmut Schneider seine Arbeit als Tourismuspastor verstanden habe: „Sie werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes.“ (Lk 13,29) Menschen aus allen Himmelsrichtungen einladen und an Gottes Gastfreundschaft teilhaben lassen, sei Schneider wichtig gewesen. Auf Grund der Menschenfreundlichkeit Gottes seien alle an den Tisch Gottes eingeladen.

Regionalbischof Brandy rief dazu auf, gastfreundlich gegenüber Fremden zu sein: „Hier stehen wir als Christen für eine offene und barmherzige Gesellschaft.“ Dieses Bibelwort spreche von einer Vision gegen alle Engherzigkeit, gegen alles Provinzielle. Es sei eine Vision von wahrhafter Globalität und allumfassender Ökumene.

„Mit diesem Gottesdienst in einer katholischen Kirche zu Gast sein, zeige, dass wir gemeinsam auf dem Weg sind im Namen Jesu“, so Brandy.

Pastor Hartmut Schneider, Vater zweier erwachsener Kinder, lebt in Aurich-Sandhorst und ist mit der dortigen Pastorin Susanne Schneider verheiratet.

Am 19. Mai 2017 wird Antje Wachtmann (37) als Nachfolgerin von Hartmut Schneider um 11 Uhr in einem Gottesdienst in der Lambertikirche in Aurich von Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr in ihren Dienst eingeführt. Am 1. März hat Wachtmann bereits ihr Büro in Aurich am Georgswall 7 bezogen.