Neue Verfassung für die Landeskirche Hannovers

Nachricht Hannover, 16. Mai 2019

Zeitgemäß Kirche sein

Die 25. Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hat eine neue Kirchenverfassung beschlossen.

Im Namen des Bischofsrates würdigte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr aus Emden die neue Verfassung. Diese spreche sich positiv zum demokratisch verfassten Rechtsstaat aus. Außerdem lobte Dr. Klahr, dass der Entwurf verschiedene Gemeindeformen ermögliche. Das eröffne Freiräume, in dieser Zeit, Kirche zu sein. Auch die klare Ablehnung jeder Form von Judenfeindlichkeit hob der Regionalbischof für den Sprengel Ostfriesland-Ems hervor. Die Sprache und Knappheit in der vorliegenden Form zeige die Modernität der neuen Verfassung, die es ermögliche, eine zeitgemäße Kirche zu sein.

Synodenpräsident Dr. Matthias Kannengießer aus Hannover lobte die breite Beteiligung an den Beratungen zur Verfassungsreform. Mehr als drei Jahre lang war der Text in zahlreichen Gremien und Gruppen intensiv beraten worden. Der neue Text sei „eine Zusammenfassung der besten Gedanken und Argumente aus unserer ganzen Kirche“.

Kannengießer erinnerte an die tragenden Grundlinien der neuen Kirchenverfassung wie die Benennung der gemeinsamen theologischen Grundüberzeugungen in der Präambel und den einleitenden Artikeln. Sie deutlich auszusprechen, sei vor dem Hintergrund der zunehmenden Säkularisierung besonders wichtig.

Auch hob er die Beteiligung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen in Entscheidungsgremien wie der Landessynode und den Kirchenkreistagen hervor. Diese Tatsache sei den positiven Erfahrungen mit der Mitarbeit der Jugendvertreter in der Landessynode entsprungen.

In der Landessynode sollen künftig vier Synodale unter 27 Jahren alt sein.

Die jetzige Verfassung stammt aus dem Jahr 1965. Ab Januar 2020 tritt die neue Verfassung in Kraft. Dann tragen die Landessuperintendenten ausschließlich den Titel Regionalbischof oder Regionalbischöfin.

Die IX. Tagung der 25. Landessynode der Landeskirche Hannovers kam vom 15. bis 17. Mai 2019 in der Henriettenstiftung in Hannover zusammen und am 18. Mai erstmals mit der Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Braunschweig im Theologischen Zentrum in Braunschweig. 

Die Landeskirche Hannovers ist mit ihren 2,6 Millionen Gemeindegliedern die größte Landeskirche in Deutschland. Ihr Gebiet erstreckt sich von der Nordseeküste bis in die Kasseler Berge, vom Wendland bis zur holländischen Grenze. Sie besteht aus den sechs Sprengeln Hannover, Hildesheim-Göttingen, Lüneburg, Osnabrück, Ostfriesland-Ems und Stade mit 48 Kirchenkreisen und 1.248 Kirchengemeinden, 111 Kapellengemeinden und 9 Anstaltsgemeinden.