Mit Applaus und Segen

Nachricht Potshausen, 13. Februar 2016

Bernhard Berends als Sprengellektorenbeauftragter verabschiedet

Rund 60 Lektoren und Prädikanten kamen zu ihrem jährlichen Fortbildungswochenende in das Evangelische Bildungszentrum Potshausen. Zum letzten Mal leitete Pastor Bernhard Berends aus Firrel die Tagung. Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr entpflichtete ihn von seinem Dienst als Beauftragten für die Lektoren und Prädikanten im Sprengel Ostfriesland-Ems.
„Es ist ein bewegender Moment für uns. Ich freue mich, dass so viele gekommen sind“, sagte Christine Seidemann, Lektorensprecherin des Sprengels, die gemeinsam mit Berends diese Fortbildungen organisiert. Die Teilnehmer hatten den Abschiedsgottesdienst in der St.-Martin-Kirche vorbereitet und gestaltet. Ein Projektchor aus ihrer Mitte sang für Berends ein Segenslied. Der Dank des Regionalbischofs wurde spontan mit stehendem Applaus unterstützt. „Sie waren den Lektoren und Prädikanten ein theologischer Berater und Seelsorger. Das Engagement und die Freude, mit dem Sie diese Aufgabe ausgeübt haben, verdienen einen besonderen Dank“, sagte Dr. Klahr zum Abschied. Klahr wies darauf hin, dass auf der kommenden Sprengellektorenkonferenz besprochen werden solle, wie und von wem diese Beauftragung in Zukunft ausgeübt wird.
Im Juni geht Pastor Berends in den Ruhestand und hat deswegen seine ehrenamtliche Beauftragung, die er 19 Jahre lang ausübte, abgegeben. Auf die Frage, was ihn an dieser Aufgabe besonders gefallen hatte, sagte Berends: „Die Motivation und die Begeisterung, mit der sich die Lektoren und Prädikanten für die Verkündigung des Wortes Gottes einsetzen. Ich habe immer mit engagierten Leuten gearbeitet. Das hat mir viel Freude bereitet!“

In seiner Predigt am ersten Sonntag in der Passionszeit, am Sonntag „Invocavit“, ging Landessuperintendent Dr. Klahr auf die grundlegende Frage ein, wie ein Gottesdienst zu gestalten sei. An diesem Punkt entstand in Wittenberg 1522 Unruhe in der Gemeinde. Martin Luther verließ genau an diesem Sonntag sein Versteck auf der Wartburg, um eine einwöchige Predigtreihe gegen den Bildersturm in der Kirche zu beginnen. „Vergesst nicht, barmherzig zu sein!“, so könnte Luthers damalige Predigt zusammengefasst werden. „Im Gottesdienst ist Christus der Handelnde und wir dienen ihm. Von ihm empfangen wir Barmherzigkeit und Gnade“, sagte Klahr. Es komme darauf an, im Glauben so miteinander umzugehen, dass darin die Liebe Gottes sichtbar werde. Als Zeichen dieser Liebe erhielt jeder Gottesdienstbesucher Tulpen vom Regionalbischof. Klahr freute sich, dass dieser Sonntag als Valentinstag von vielen im Zeichen der Liebe begangen wurde.
 

Im Namen aller Teilnehmenden dankte Christine Seidemann in der Schlussrunde des Seminars dem Referenten, Pastor Volker Dobers aus Hildesheim, dem Lektorenbeauftragten der Landeskirche Hannovers, für die inhaltliche Gestaltung dieser Tage: „Es war ein vielschichtiges Thema, bei dem wir gute Erfahrungen im Umgang mit dem Gottesdienst machen konnten. Dabei konnten wir mit vielen Praxisübungen den Fragen nachgehen, wie bewege ich mich, wie spreche ich und wie bewege ich mich in meiner Sprache.“ Das Wochenende stand unter dem Thema „Raum – Körper – Sprache: die Dimensionen des Gottesdienstes.“

Mit Leib und Seele Gottesdienst zu feiern, gehöre zu den kostbarsten Erfahrungen des Verkündigungsdienstes, sagte Dobers. Daher sei es wichtig, die Achtsamkeit für die Dimensionen Raum, Körper und Sprache in Verbindung mit dem eigenen gottesdienstlichen Handeln zu schärfen.
In den 156 Kirchen- und Kapellengemeinden des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems, der sich von der Nordsee bis in die Grafschaft Bentheim erstreckt sind 250 Prädikanten und Lektoren aktiv.