"Zeit für Freiräume 2019" mit Gottesdienst gestartet

Nachricht 07. Januar 2019

Regionalbischöfin Bahr predigt gemeinsam mit Landesbischof Meister zur Sonntagsruhe

Der Auftakt-Gottesdienst zu "Zeit für Freiräume 2019" im Sprengel Hannover machte den Freiraum sichtbar: Predigt und Musik fanden in der freigelassenen Mitte des Kirchenraumes statt (Foto: Jens Schulze)

Hannover. „… um des Menschen willen - Zeit für Freiräume 2019“ ist der Titel eines Impulses für das kirchliche Leben der hannoverschen Landeskirche im kommenden Jahr. Menschen in Gemeinden und Einrichtungen nehmen sich Zeit für Unterbrechungen des Gewohnten, Aufbrüche zu Neuem und die Besinnung über wirklich Wichtiges. Sie fragen, welche Auswirkungen die schnelllebige und sich ständig verändernde Welt auf die persönliche und kirchliche Arbeit hat, was sie selbst lassen und verändern können, was ihnen Kraft gibt und wo sie Hoffnung finden.

Im Sprengel Hannover hat Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr zusammen mit Landesbischof Ralf Meister das Themen-Jahr am vergangenen Sonntag mit einem Gottesdienst in der Markuskirche Hannover eröffnet. In ihrer gemeinsam gehaltenen Predigt zum biblischen Sabbat-Gebot hoben die beiden leitenden Geistlichen die heutige Bedeutung des Sonntages als Ruhetag hervor. „Abgehetzt und kurzatmig sind wir geworden. Der Wandel schreitet schneller voran als gedacht, Veränderungen überholen uns jeden Tag: Technische, soziale, biologische, moralische. Und wir kommen nicht mehr hinterher.“, sagte Landesbischof Ralf Meister vor rund 200 Zuhörenden. Es sei daher Aufgabe aller Christinnen und Christen die bestehenden Freiräume zu bewahren. „Freiräume sind eine existenzielle Voraussetzung für menschenwürdiges Leben“, so Meister.

Jazz-Posaunist Jörn Marcussen-Wulf und Clara Däubler am Kontrabass (Foto: F. Gartmann)

Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr wies auf den Unterbrechungscharakter des Ruhetages hin: „Sabbat, das ist auch so etwas wie eine Haltung, die die Handlungslogik unterbricht. Zögern, zaudern, einer spannungsreichen Situation den Rücken kehren, in die Knie gehen, sich besinnen, beten, zur Ruhe kommen – das ist nichts für Feiglinge.“ Der eigenen Ratlosigkeit Raum zu geben und sich nicht dem Zeitdruck hinzugeben, sei keine Flucht, sondern eine große Kraftanstrengung. „Das ist mutig und frech und frei“, sagte die hannoversche Regionalbischöfin.

Zusammen mit Kantor Martin Dietterle (Orgel) sorgten Jazz-Posaunist Jörn Marcussen-Wulf und Clara Däubler am Kontrabass für einen außergewöhnlichen Klangraum zwischen Tradition und Improvisation. Superintendentin Bärbel Wallrath-Peter führte liturgisch durch den Gottesdienst. Pastorin Dr. Karoline Läger-Reinbold, Projektleiterin von „Zeit für Freiräume 2019“ arrangierte mit Studierenden einen Psalm als Wort- & Klangcollage.

Landessuperintendentin Dr. Petra Bahr (rechts) mit allen Beteiligten am Gottesdienst (von links): Landesbischof Ralf Meister, Kirchvorsteher Berthold von Knobelsdorff, Studentin Anna-Sophie Wiemke, Kantor Martin Dietterle, Student Louis Janik, Dr. Karoline Läger Reinbold, Superintendentin Bärbel Wallrath-Peter und den beiden Musikern Clara Däubler und Jörn Marcussen-Wulf. (Foto F. Gartmann)

(Text: F. Gartmann)