Gemeinsam auf dem Weg - zehn Jahre Hümmlinger Pilgerweg

Nachricht Alt-Wahn, 26. Mai 2018

Ökumenischer Gottesdienst mit Regionalbischof Klahr und Generalvikar

Der Hümmlinger Pilgerverein feierte das zehnjährige Bestehen des Hümmlinger Pilgerweges. Aus diesem Anlass pilgerten Generalvikar Theo Paul und Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr eine Strecke mit. 100 Pilger hatten sich von Lathen (14 km) und Börger (10 km) auf den Weg nach Alt-Wahn begeben. Am Ende des Weges fand eine ökumenische Andacht an der Gedenkstätte in Alt-Wahn statt.

„Die Wege, die wir im Leben gehen, sind Pilgerwege. Christus ist mit uns auf dem Weg auf der Pilgerschaft unseres Lebens“, sagte der Regionalbischof des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems in seiner Predigt den 180 Zuhörern. Zur Pilgerschaft des Lebens gehörten Orientierung, Gastfreundschaft und Dankbarkeit, so Klahr. Es komme darauf an, den eigenen Weg im Leben zu gehen, für den Gott einen bestimmt habe. „Niemand kann den Weg des anderen gehen, aber wir können einander begleiten, und das ist sehr viel“, sagte Klahr.

Vorbereitet wurde die Andacht von Pfarrer Bernd Horstmann und Pastor Matthias Voss aus Sögel. Für die musikalische Gestaltung sorgte Corinna Gerdes aus Börgerwald auf der Gitarre.

Generalvikar Theo Paul überbrachte Grüße von Bischof Franz-Josef Bode. Bischof Bode hatte den Hümmlinger Pilgerweg vor zehn Jahren eingeweiht. Die erste Wanderung am 21. September 2008 fand von Werpeloh nach Börger statt und wurde damals auch von Regionalbischof Klahr begleitet.

„Ich bin heute noch stolz auf den zwölfköpfigen Arbeitskreis Hümmlinger Pilgerweg, der sich vor über zehn Jahren gebildet hatte und die Idee von Ingrid Cloppenburg umsetzte, diesen Pilgerweg ins Leben zu rufen“, sagte Hermann Wintering, der Erste Vorsitzende des Hümmlinger Pilgervereins. 2014 sei aus dieser Arbeitsgruppe der Hümmlinger Pilgerverein entstanden.

Der Pilgerweg führt von Stein zu Stein, den typischen Wahrzeichen des Landes. An bestimmten Stellen sind Steine mit Inschriften zu finden. Diese Sinnspruchsteine geben den Pilgern Impulse wie etwa „Den Aufbruch wagen“ oder „Sprachlosigkeit“ an der KZ-Gedenkstätte in Esterwegen.

Stationen auf dem Pilgerweg sind unter anderem das Schloss Clemenswerth, die Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth, der Bibelgarten in Werlte, die KZ-Gedenkstätte in Esterwegen, das Batakhaus in Werpeloh und die Weidenkirche in Börger.

Wintering bedankte sich für die große Unterstützung der drei Samtgemeinden Sögel, Werlte und Nordhümmling. Sie hätten den Hümmlinger Pilgerweg zu einem Leuchtturm-Projekt der Region ausgerufen.

Die Kooperationsvereinbarung zwischen der Jugendbildungsstätte Marstall Clemenswerth und dem Hümmlinger Pilgerweg e.V. aus dem Jahr 2016 ermögliche, Jugendliche, Auszubildende und Schulklassen unter fachlicher  Führung an das Pilgern heranzuführen.

Jährlich seien etwa 5.000 bis 6.000 Pilger auf dem Hümmlinger Pilgerweg anzutreffen.

Der Erste Vorsitzende des Pilgervereins ermutigte dazu, in Zukunft auch die Erinnerungsstätte „Alte Dorfstelle Wahn“ in den Hümmlinger Pilgerweg mit einzubeziehen.

Der Hümmlinger Pilgerweg führt in fünf Etappen 96 Kilometer durch den östlichen Teil des Landkreises Emsland.