Regionalbischof Klahr in Jerusalem

Nachricht Jerusalem, 24. November 2017

Deutsche Lutheraner auf Begegnungsreise

Als Mitglied des Deutschen Nationalkomitees des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) nimmt der Regionalbischof des Evangelisch-lutherischen Sprengels Ostfriesland-Ems, Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr, teil an einer Arbeits- und Begegnungsreise in Jerusalem. Dieses Gremium vertritt rund 12,1 Millionen Gemeindeglieder in Deutschland.

Im Rahmen der Sitzung des DNK/LWB in der Abrahams-Herberge in Beit Jala traf der Regionalbischof den künftigen Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und dem Heiligen Land, Ibrahim Azar. Der künftige Bischof betonte, es sei heute verstärkt an der Zeit, zu den Menschen zu gehen und nicht in den Kirchen zu warten, dass die Menschen in die Kirchen kommen. Es käme darauf an, nicht nebeneinander, sondern miteinander zu leben. Dies gelte in besonderer Weise für das Miteinander verschiedener Glaubensrichtungen und Religionen.

„Wir können viel von den Christen im Heiligen Land lernen, wenn es darum geht, den eigenen Glauben im Kontext anderer Religionen zu leben und zu bezeugen“, sagte Klahr.

Delegierte der elf deutschen Mitgliedskirchen des Lutherischen Weltbundes halten sich vom 22. bis 26. November 2017 zu einer ökumenischen Arbeits- und Begegnungsreise in Jerusalem auf. Die Reise leitet der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Nordkirche, Gerhard Ulrich aus Schwerin. Schwerpunkte sind die Begegnung mit lutherischen und ökumenischen Partnern sowie Besuche von Einrichtungen, die über das DNK/LWB gefördert werden. Am Freitag tagte im Rahmen der Reise auch die Versammlung des DNK/LWB, das höchste Gremium des Zusammenschlusses der deutschen LWB-Kirchen.

In Jerusalem wurde die Delegation von Bischof Dr. Munib Younan in Empfang genommen. Er ist Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Jordanien und im Heiligen Land (ELKJHL), mit rund 3.000 Mitgliedern die einzige Mitgliedskirche des LWB in der Region. Zwischen der ELKJHL und den deutschen lutherischen Kirchen bestehen enge und langjährige Verbindungen. Die deutsche Gruppe tauscht sich mit Bischof Younan und Vertretern weiterer lokaler Kirchen eingehend über die Situation der Christinnen und Christen im Heiligen Land aus. Auch trifft die Gruppe den designierten Bischof der ELKJHL, Ibrahim Azar, der Anfang 2018 sein Amt antritt.

Ein weiterer Schwerpunkt stellt das Kennenlernen der Arbeit des LWB und anderer Partner auf dem Ölberg dar. Der LWB verwaltet das Gelände des Ölbergs treuhänderisch und betreibt dort u. a. das Auguste-Viktoria-Krankenhaus. Die deutschen Gäste wollen Einblick in die Arbeit des Krankenhauses nehmen und sich über die aktuelle finanzielle Lage informieren. Um die Arbeit der deutschsprachigen Gemeinde und des evangelischen Pilger- und Begegnungszentrums auf dem Ölberg kennenzulernen, trifft sich die Gruppe auch mit Vertretern der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).

Neben dem Ölberg besuchen die Delegierten der deutschen Kirchen auch das Vocational Training Center des LWB. Hier erhalten junge Palästinenserinnen und Palästinenser eine Berufsausbildung. Zum Abschluss der Reise predigt Bischof Ulrich am Sonntag im Gottesdienst der arabischsprachigen Gemeinde der ELKJHL in Jerusalem.

Das Deutsche Nationalkomitee des Lutherischen Weltbundes (DNK/LWB) vertritt die elf deutschen Mitgliedskirchen im Lutherischen Weltbund (LWB). Neben den sieben Gliedkirchen der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) – Bayern, Braunschweig, Hannover, Mitteldeutschland, Norddeutschland, Sachsen und Schaumburg-Lippe – gehören zum DNK/LWB: die Evangelisch-Lutherische Kirche in Baden, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg, die Evangelische Landeskirche in Württemberg und die Lutherische Klasse der Lippischen Landeskirche. Vorsitzender des DNK/LWB ist der Leitende Bischof der VELKD, Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin). Die Geschäftsstelle des DNK/LWB in Hannover leitet Oberkirchenrat Norbert Denecke. Der Lutherische Weltbund umfasst über 74 Millionen Gläubige in weltweit 145 Mitgliedskirchen aus 98 Ländern.