Martinskirchengemeinde feiert 825. Geburtstag

Nachricht 26. Mai 2021

Regionalbischöfin Bahr gratuliert zum Jubiläum

Zu ihrem 825. Geburtstag lud die Martinskirchengemeinde Engelbostel zu einem Festgottesdienst auf der Kirchwiese mit Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr ein (Foto: Christian Frehrking).

Engelbostel (Langenhagen). Anlässlich des 825. Jubiläums der Martinskirchengemeinde war Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr am Pfingstsonntag in Engelbostel zu Gast und hielt die Festpredigt im Festgottesdienst unter freiem Himmel. „Wir können uns darauf verlassen, dass Gottes Geist in der Gegenwart wirkt. Wir müssen nichts tun außer zu hoffen“, ermutigte die leitende Theologin die rund hundert Teilnehmenden, die mit vorgeschriebenem Abstand auf der Kirchwiese auf mitgebrachten Klappstühlen Platz genommen hatten.

Uraufführung eines besonderen Geburtstagsliedes

Höhepunkt des Gottesdienstes war eine musikalische Uraufführung. Der Musiker und Musikpädagoge Holger Kiesé aus Engelbostel hatte aus Anlass des Kirchenjubiläums das Stück "Die drei Glocken der Martinskirche" komponiert. Kiesé führte das besondere Geburtstagslied zusammen mit dem Back-to-Church-Chor, mit Birte Kiesé am E-Bass und Dirk Ostermeier am Saxofon nun erstmals auf. Technisch aufwändig hatten Ehrenamtliche Kabel bis hinauf in die Glockenstube im Kirchturm verlegt, wo Henry Markgraff, Jannis Euhus und Jarle Kiesé von der Percussion Group Langenhagen die drei Kirchenglocken mit Gummi- und Eisenhämmern anschlugen. Unten auf der Kirchwiese besang der Chor, synchronisiert über ein Metronom, die unterschiedlichen Inschriften und Aufgaben der drei Glocken.

Jarle (links) und Holger Kiesé bei Proben zum Stück „Die drei Glocken der Martinskirche“ im Glockenturm der Martinskirche (Foto: Andrea Hesse).

„Unsere Kirchengemeinde ist stolz auf ihre Geschichte“, sagt Pastor Rainer Müller-Jödicke. Die älteste bekannte urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1196: Vor 825 Jahren gab Bischof Thetmarus aus Minden bekannt, dass Graf Konrad von Roden die Klosterkirche Marienwerder errichten und sie unter anderem mit der „Kirche in Hendelingeburstelle“ dotieren wolle. Hendelingeburstelle war die mittelalterliche Bezeichnung für den Ort Engelbostel; die erwähnte dortige Kirche befand sich bereits an der Stelle, an der heute die evangelisch-lutherische Martinskirche steht. 

Die größte und zugleich älteste Engelbosteler Glocke stammt aus dem Jahr 1651 und hat einen Durchmesser von 112 Zentimetern. Sie ist auf den Ton F gestimmt. Die beiden anderen Glocken wurden im September 1959 geweiht und ersetzten ältere Glocken, die im Zweiten Weltkrieg für die Rüstungsproduktion abgegeben werden mussten. Die Sterbeglocke mit einem Durchmesser von 93 Zentimetern lässt den Läuteton As hören; die mit 73 Zentimetern kleinste Glocke, die Taufglocke, ist auf den Ton C gestimmt. 

Andrea Hesse / P. Rainer Müller-Jödicke