„The Singing Gossners“ aus Indien in Emden

Nachricht Emden, 15. Juni 2018

Regionalbischof Klahr und über zweihundert Schüler begeistert

Eine Jugendband der indischen Gossner-Kirche hat ein Konzert im Amphitheater der BBS II Emden gegeben. Die fünf Bandmitglieder berichteten auf Einladung der Indien-AG beider Emder Berufsschulen über die Situation der indischen Ureinwohner, den Adivasi. Bürgermeisterin Andrea Risius und Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr begrüßten die weitgereisten Gäste.

„Die Begegnung von Menschen aus unterschiedlichen Kulturen wird immer wichtiger,“ sagte Klahr in seinem Grußwort. „In einer Welt, in der Abgrenzung eine immer größere Rolle spielt, fördern Projekte wie diese Deutsch-Indische Partnerschaft Verständnis für die fremde und die eigene Kultur.“ Dadurch seien sie friedensstiftend in unfriedlichen Zeiten. „Solche Begegnungen lehren Gastfreundschaft, die sich auch auf den Umgang mit den vielen Geflüchteten in Deutschland auswirkt.“ Der Regionalbischof fragte spontan nach Menschen aus Syrien oder Afghanistan im Publikum und begrüßte sie herzlich. In den BBS Emden werden Schüler und Schülerinnen aus über vierzig Ländern unterrichtet.

Neben dem Konzert informierte die Indien-AG über zwei Entwicklungsprojekte, die sie seit fast zehn Jahren begleitet und unterstützt. Das Technical Trainings Centre (TTC Fudi) ermöglicht mittellosen Adivasi eine Berufsausbildung, im Martha Kindergarten in Ranchi werden Kinder unabhängig von den finanziellen Möglichkeiten ihrer Eltern betreut und gefördert.

Die Indien-AG hat den einwöchigen Aufenthalt der Gruppe gemeinsam mit dem ostfriesischen Freundeskreis der Berliner Gossner Mission organisiert. Neben weiteren Informationsveranstaltungen in den Schulen und einem umfangreichen Besuchsprogramm, auch beim Generalkonvent aller Pastorinnen und Pastoren des Sprengels Ostfriesland-Ems in Emden, stand die Beteiligung am 2. Ostfriesischen Gossner-Tag in Norden auf dem Programm.

Am Sonntag wurde Abschied mit einem Deutsch-Indischen Farewell Dinner gefeiert. Alle freuen sich auf das Wiedersehen in Indien. Im Herbst macht sich wieder eine Schülergruppe zu den Partnerschaftsprojekten in Fudi und Ranchi auf.

Die Verbindung der Ostfriesen zu den internationalen Aktivitäten der Gossner Mission mit Sitz in Berlin besteht seit über 180 Jahren, als der ehemals katholische Pfarrer Johannes Evangelista Goßner einige arbeitslose ostfriesische Handwerker auf deren Bitte zu Missionaren ausbildete. Die Konfession spielte dabei keine Rolle, wichtig war von Anfang an die soziale Umsetzung der christlichen Botschaft. Heute ist die Gossner Mission in Indien, Nepal, Sambia, Uganda und Deutschland aktiv.