Pop-Oratorium Luther begeisterte in Aurich

Nachricht Aurich, 31. März 2017

„Jede Zeit braucht Menschen, die für ihre Überzeugung einstehen“

„500 Jahre Reformation mit einem Pop-Oratorium zu gestalten, ist eine wunderbare Idee“, sagte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr. Wichtiges aus der Anfangszeit der Reformation werde darin nahegebracht, vor allem ein Einblick in die faszinierende Persönlichkeit Martin Luther gegeben: Dieser sei ein gewissenhafter Mensch, der mit Liebe zur Bibel und zu seiner Kirche auf Missstände in der Kirche aufmerksam gemacht hatte. Die Aussage Luthers in Worms, „Hier stehe ich, ich kann nicht anders!“, habe dem Regionalbischof für den Sprengel-Ostfriesland-Ems imponiert. „Jede Zeit braucht Menschen, die für ihren Glauben und ihre Überzeugung einstehen“, betonte Klahr in seinem Grußwort.

„Luther war ein großer Musikliebhaber und hätte an dieser Aufführung seine Freude gehabt. Es lag ihm am Herzen, die christliche Botschaft in zeitgemäßer Weise auch musikalisch zu Gehör zu bringen“, so Klahr. 

Dieses spektakuläre  Musical zum Reformationsjubiläum habe schon riesige Aufmerksamkeitsschneisen und Begeisterungsspuren durch das deutsche Kulturleben gezogen, sagte Wolfgang Teichmann vom Michaeliskloster Hildesheim. Teichmann hat die musikalische Gesamtleitung der Aufführungen in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers in Händen.

Nach dem bundesweiten Tourneestart im Januar in Hannover in der TUI-Arena mit 2400 Singenden veranstaltet die Landeskirche in Kooperation mit dem Michaeliskloster Hildesheim vier Aufführungen in Hildesheim, Aurich, Loccum und Celle mit insgesamt über 1000 Mitsingenden.

Teichmann dankte dem Dirigenten der Auricher Aufführung, dem Kirchenkreiskantor Maxim Polijakowski, und den 210 Sängern aus der Region, überwiegend aus dem Sprengel Ostfriesland-Ems. 

Ein besonderer Dank ging an die Stadt Aurich für die Bereitstellung der Stadthalle. 

Das Publikum in der vollbesetzten Stadthalle in Aurich war begeistert von dem Stück und dessen Präsentation und zeigte dies mit stehendem Applaus. Das Zusammenklingen der sechsköpfigen Band, des großen Chores und der zwölf Musical-Stars bewies hohe Qualität, der auch die Ton- und Lichttechnik in nichts nachstand. Die Choreographie überzeugte mit einfachen Mitteln.

Dem Komponisten Dieter Falk und dem Liederdichter Michael Kunze gelingt es in eindrucksvoller Weise das Geschehen rund um das Verhör und die Verurteilung Martin Luthers auf dem Wormser Reichstag im Jahr 1521 vorzustellen. Dabei bringen sie auf moderne und anschauliche Weise theologische Grundlagen der Reformation und wirtschafts- und machtpolitische Interessen der damaligen Zeit zu Gehör. Der Komponist greift auf Melodien bekannter Kirchenlieder zurück und schafft neue Hymnen, die zum Mitsingen einladen.

Zu dem 210 köpfigen Chor gehörten unter anderem Sängerinnen und Sänger aus Norden, Meppen, Aurich, Backemoor, Mittegroßefehn, Spetzerfehn, Moordorf, Wallinghausen, Remels und Horsten.

Die 750 Eintrittskarten waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.