Publizistischer Beirat Ostfriesland vergibt Medienpreis

Nachricht Emden, 30. Oktober 2013

Preisverleihung zu „Reformation und Toleranz“

Die Preisverleihung des Publizistischen Beirates Ostfriesland begann am Reformationstag in der Emder Martin-Luther-Kirche mit einem festlichen Gottesdienst. Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr hielt die Predigt und erinnerte an den Beginn der Reformation am 31. Oktober 1517, als Martin Luther seine Kritik am Ablass veröffentlichte. Luthers Leben zeige, wie ein einzelner Mensch die Welt verändern könne, wenn allein Gottes Wort der alleinige Maßstab für das eigene Leben sei. Das Anliegen Luthers, die Rechtfertigung allein aus Gnade, sieht er heute in unserer Gesellschaft als Sehnsucht nach Barmherzigkeit aufleuchten. Im Anschluss an den Gottesdienst überreichte der Vorsitzende des Publizistischen Beirates, Superintendent Burghard Klemenz, den Medienpreis in diesem Jahr als Förderpreis in Höhe von 1.000,- Euro an Bastian Girg (Leer), der seit Januar 2013 als Volontär bei der Ostfriesen-Zeitung arbeitet. Der Preis sei mit dem Thema „Reformation und Toleranz“ in das Themenjahr der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Vorbereitung des 500-jährigen Reformationsjubiläums 2017 eingebunden, so Klemenz. Bis dahin möchte der Publizistische Beirat jedes zweite Jahr am Reformationstag noch weitere Medienpreise vergeben. Sie werden gefördert durch den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland, der Evangelisch-reformierten Kirche und dem Verband Evangelischer Publizistik Niedersachsen-Bremen (VEP).
Bastian Girg hat eine Reportage über die Rückkehr eines jüdischen Verfolgten des Nazi-Regimes nach Ostfriesland geschrieben. „Die Chaussee hinter uns war mit Leichen übersät“ erschien als Themenseite am 6. August 2013 in der Ostfriesen-Zeitung. Der gebürtige Westrhauderfehner Albrecht Weinberg hatte den Holocaust überlebt, war nach dem Krieg in die USA ausgewandert und lebt heute wieder in Ostfriesland.
Der Geschäftsführer des Verbandes Evangelischer Publizistik Niedersachsen und Bremen, Christof Vetter sagte in seiner Rede während der Preisverleihung, „Menschen, die solche Geschichten erzählen, brauchen wir, Geschichten aus einer Zeit, in der jede Toleranz verloren ging.“ Er rief dazu auf, 68 Jahre nach dem Ende der Schreckensherrschaft der Nationalsozialisten „Nein“ zu jeder Form von Intoleranz zu sagen.
Der Publizistische Beirat tagt zweimal im Jahr und dient dem Informationsaustausch mit den Redaktionen des Evangelischen Kirchenfunks (ekn), des Evangelischen Pressedienstes (epd) und der Evangelischen Zeitung. Er ist eine Einrichtung des Verbandes Evangelischer Publizistik Niedersachsen-Bremen. Ihm gehören neben Vertretern der Öffentlichkeitsarbeit der lutherischen und reformierten Kirchen auch einige Redaktionen im Gebiet des Sprengels Ostfriesland an.