100 Jahre Ende Erster Weltkrieg

Nachricht Emden, 12. Oktober 2018

Vernissage in der Kulturkirche Martin-Luther Emden mit Regionalbischof Klahr

Die Vernissage der Sonderausstellung des Ostfriesischen Landesmuseums Emden zum 100-jährige Gedenken an das Ende des Ersten Weltkrieges findet statt am Sonntag, den 14. Oktober 2018, um 17 Uhr in der Kulturkirche Martin-Luther Emden, Bollwerkstraße 9.

„Der Sprengel Ostfriesland-Ems möchte das Gedenken an das Ende des Ersten Weltkrieges vor hundert Jahren in diesem Jahr in besonderer Weise mit einer zentralen Veranstaltung in meiner Predigtkirche in Emden begehen. Dies geschieht in Kooperation mit dem Ostfriesischen Landesmuseum Emden in der Ausstellungseröffnung“, sagt Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr und freut sich, dass die Hanns-Lilje-Stiftung die Vernissage unterstützt, da sie den Dialog zwischen Kirche und Theologie mit Kunst und Politik in besonderer Weise in die Öffentlichkeit bringt.

„Der Erste Weltkrieg bedeutete eine Zäsur in der Weltgeschichte. Er brachte das Ende der alten politischen Ordnung auf unserem Kontinent und hatte schwerwiegende Konsequenzen für die weitere Entwicklung Europas. Wir wollen das Leid so vieler Menschen nicht vergessen, das jeder Krieg mit sich bringt. Dieses unsagbare Leid muss uns immer wieder neu eine Mahnung und ein Auftrag für den Frieden sein“, so der Regionalbischof.

In der Ausstellungseröffnung geben Mitglieder der Theatergruppe „Die Rampe“ einen Einblick in Biografien gefallener ostfriesischer Soldaten. Der Emder Singverein trägt Lieder aus jener Zeit vor, die jeweils in ihrem historischen Kontext erläutert werden. „Mit Hilfe der Musik wollen wir uns emotional wie in einer Zeitreise zurückbewegen in das Umfeld des Ersten Weltkrieges“, sagt Clemens Löschmann, Leiter des Emder Singvereins. Es werden Lieder zu hören sein, die den Ton der Zeit wiedergeben, aber auch reflektierende Musik, die das Leid der Mütter aufgreife und die Forderung, „Nie wieder Krieg!“, stellen.

„Der Beitrag der Kirche ist es, das Gedenken der gefallenen Soldaten in den vergangenen 100 Jahren ebenso zu bedenken wie aktuelle Formen des Gedenkens gefallener Soldaten heute“, sagt der Regionalbischof. Hierzu findet ein Gespräch zwischen Museumsdirektor Dr. Wolfgang Jahn, Militärpfarrerin Ulrike Fendler und Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr statt.

Ein gemeinsames Friedensgebet mit Oberbürgermeister Bernd Bornemann schließt dieses Gedenken würdig ab. „In der Ausstellungseröffnung möchten wir über Gedächtnis- und Gedenkkultur nachdenken“, sagt der Museumdirektor.

 

Vom 14. Oktober bis zum 03. Februar 2019 zeigt das Ostfriesische Landesmuseum Emden die Präsentation „O welche Lust, Soldat zu sein? Ostfrieslands Söhne im Frieden und in ,Eiserner Zeit' “ auf einer fast 300 m² großen Fläche im Emder Rathaus am Delft. Dabei handle es sich um eine Antikriegsausstellung, so der Museumsdirektor und seine Mitarbeiter.

100 Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs widmet sich die Ausstellung insbesondere den „einfachen“ Ostfriesen, die gekämpft und gelitten haben und vielfach auch gestorben sind, anhand von Biografien und persönlichen Gegenständen. Der Bogen der Erzählung in der Ausstellung spannt sich vom stolzen, patriotischen Reservisten im „Bunten Rock“ des Kaisers bis zu den feldgrauen Toten des Ersten Weltkrieges. Geschildert werden darüber hinaus jene Ereignisse, die, beginnend mit der Novemberrevolution 1918 und der Bildung von Arbeiter- und Soldatenräten, der Emder Bevölkerung den Schrecken der revolutionären Gewalt nahebrachten.

Co-Kurator und Hauptleihgeber der Ausstellung ist Hinrich Dirksen, Mitarbeiter im Ostfriesischen Landesmuseum Emden. Als er vor zweiundzwanzig Jahren die Feldpostkarten seines Urgroßvaters Hinrich Dirksen entdeckte, der 1915 im Krieg gefallen war, begann Dirksen mit seinen Recherchen. Seitdem hat er 10.000 Schicksale ostfriesischer Soldaten erfasst und arbeitet ständig weiter an der Datenbank.

„In einem zweiten Teil der Ausstellung ist es uns wichtig, zu zeigen, was nach dem Ende des Ersten Weltkrieges bis zum Jahr 1922 in Emden passiert ist“, sagt Museumsdirektor Dr. Wolfgang Jahn. Aiko Schmidt, Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Ostfriesischen Landesmuseum Emden hat dazu einen eigenen Ausstellungsbereich vorbereitet und eine Publikation erstellt.

Als Begleitprogramm plane das Landesmuseum vier Abendvorträge und mehrere Veranstaltungen der Museumpädagogik mit Schülerinnen und Schülern, freut sich der Vorsitzende der Gesellschaft „1820 die Kunst“, Dr. Reinhold Kolck. 

Öffnungszeiten Ostfriesisches Landesmuseum Emden, Brückstr. 1:

Di - So 10:00 - 17:00 Uhr. Geschlossen am 24.-25.12., 31.12. und am 01.01.2019.

Am Eröffnungstag, den 14. Oktober, ist von 16 Uhr bis 20 Uhr der Eintritt frei.