Reformation damals und heute

Nachricht Engerhafe, 12. Januar 2017

Von Luther für den Glauben lernen

Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr hielt einen Vortrag im Männerkreis der Evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Anlässlich des 500-jährigen Reformationsjubiläums sprach der Regionalbischof für den Sprengel Ostfriesland-Ems über das Thema „Reformation damals und heute. Von Luther für den Glauben lernen“.

Die letzten Reformationsjubiläen hätten immer einen besonderen Schwerpunkt gehabt, stellte Klahr heraus. Das diesjährige Jubiläum werde zum ersten Mal in der Kirchengeschichte nicht in Abgrenzung zu den Katholiken, sondern mit ihnen begangen: „Wir begehen es als ein ökumenisches Christusfest mit den anderen protestantischen Kirchen und den Katholiken gemeinsam“, sagte der Referent. Klahr freute sich, dass die Ökumene bei diesem großen Reformationsjubiläum eine besondere Rolle spiele. Das Miteinander der Konfessionen sei 500 Jahre nach der Reformation wichtiger denn je. „Christus, an den wir glauben, egal in welcher Konfession, verbindet uns mit- und untereinander“, betonte der Referent. Die Glaubwürdigkeit des Evangeliums als Zeugnis für die Welt hänge davon ab, das Gemeinsame und nicht das Trennende zu betonen.

Bei dem diesjährigen Reformationsjubiläum seien nun erstmals Pastorinnen mit dabei. Auch seien die Ehrenamtlichen noch viel stärker als früher mit eingebunden in die Leitung und Gestaltung der Kirche. „Alle Christen sind aufgerufen, Christus in dieser Welt zu bekennen“, sagte der Regionalbischof. Das gelte nicht nur für Pastoren, sondern alle Glieder der Kirche hätten Verantwortung für das Evangelium in dieser Welt. Dies habe Luther mit seiner Auffassung vom sogenannten Priestertum aller Getauften herausstellen wollen. Auch sei es Luther wichtig gewesen zu betonen, dass Christen in jedem Beruf ihre Arbeit aus dem Glauben heraus gestalten und von ihm erzählen können.

In seinen Ausführungen machte Klahr deutlich, dass Martin Luther ein Original gewesen sei. Seine Begeisterung für die Sprache, seine Liebe zur Musik und seine theologische Leidenschaft seien in die Reformation mit eingeflossen. Luthers Begeisterung für den Glauben an Christus sei heute noch spürbar.  „Wir haben allen Grund, Luther heute noch dankbar zu sein!“, fasste

Klahr seine Ausführungen zusammen, setzte sich in seinem Vortrag aber auch mit den Anfragen und mit der Kritik an Martin Luther auseinander, die zum Reformationsjubiläum nicht verschwiegen werden sollten.