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Sprengel Ostfriesland-Ems

Beim Übersetzen mit der Fähre auf die sechs zum Sprengel Ostfriesland-Ems gehörenden Nordseeinseln ist zu spüren und zu sehen, was typisch für Ostfriesland ist: Die Weite, der Wind und die Möwen, die uns auch ins Landesinnere begleiten und an den weiten Horizont über der Nordsee erinnern.

In der größten Tourismusregion Niedersachsens legt die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers einen Schwerpunkt auf die Begleitung der Urlauber. Die Inseln Spiekeroog, Langeoog, Baltrum, Norderney, Juist und Borkum haben jeweils eine Inselpastorin oder einen Inselpastor. „Kirche im Tourismus“ begleitet mit Haupt- und Ehrenamtlichen die Urlauber in der ganzen Region.

Aufgeschlossen für Modernes und tief verankert in der Tradition, so lässt sich der Sprengel in Kürze beschreiben. Das ist beim Besichtigen der vielen Kirchen zu erleben.

In der neugotischen Inselkirche von Langeoog ist das Altarbild des zeitgenössischen Künstlers Hermann Buß zu sehen, in der Lamberti-Kirche in Aurich ein geschnitztes Altarbild von 1515. Es stammt aus dem Kloster Ihlow in der Nähe von Aurich, einer Zisterzienserabtei, die von 1228 bis 1529 zu den bedeutendsten Klöstern im niederländisch-nordwestdeutschen Raum gehörte. Dort wurden mit großer Wahrscheinlichkeit das Siegel und die Urkunden des Upstalsboom-Bundes verwahrt, Insignien der Friesischen Freiheit. Diese prägen auch das Siegel des Landessuperintendenten. Die Friesische Freiheit ist nach wie vor kennzeichnend für den Charakter der Region mit ihrer Eigenständigkeit und geprägten Identität.

Schon von außen sind fast 70 lutherische Kirchen in Ostfriesland an ihrem gold-glänzenden Wetterschwan auf dem Dach zu erkennen. Der Schwan ist zum Symbol der lutherischen Reformation geworden.

Viele romanische Backsteinkirchen aus dem 13. Jahrhundert und eine historische Orgellandschaft eröffnen spirituelle Räume besonderer Art. In der Ludgeri-Kirche in Norden, Ostfrieslands größtem mittelalterlichen Sakralbau, findet sich eine Arp-Schnitger-Orgel von 1688. Eine der jüngsten Kirchen im Sprengel ist die Petrus-Kirche in Leer-Loga von 1992 mit Fenstern des Künstlers Max Herrmann.

Der Sprengel Ostfriesland-Ems erstreckt sich nach Süden entlang der Ems-Achse. Er ist gekennzeichnet durch die ökumenische Vielfalt.

Während das von der Moorlandschaft geprägte Emsland in der Mehrheit katholisch ist, ist die Grafschaft Bentheim, der südlichste Teil des Sprengels, überwiegend reformiert geprägt. Hier liegt das Kloster Frenswegen, ein in Europa einmaliger ökumenischer Lern- und Erlebnisort, der sechs Konfessionen unter einem Dach vereint. In Nordhorn konnte 2008 ein Evangelisches Gymnasium gegründet werden. 

Der Sprengel Ostfriesland-Ems hat 155 Kirchen- und Kapellengemeinden mit 297 400 Mitgliedern und besteht aus den sechs Kirchenkreisen Aurich, Emden-Leer, Emsland-Bentheim, Harlingerland, Norden und Rhauderfehn.

Der Amtssitz des Landessuperintendenten wurde Ende März 2012 von Aurich nach Emden verlegt. Die Martin-Luther-Kirche in Emden ist seit 2007 die Predigtkirche des Landessuperintendenten.

Das Wort „Sprengel“ leitet sich von dem Bezirk ab, in dem früher ein Bischof mit seinem Wedel (Sprengel) „sprengen“, also segnen durfte. Leiter des Sprengels Ostfriesland ist seit Oktober 2007 Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr.  

Die neue Kirchenverfassung ersetzt ab Januar 2020 den Titel "Landessuperintendent" durch den Titel "Regionalbischof".

Am 27. August 2023 wurde Regionalbischof Dr. Detlef Klahr von Landesbischof Ralf Meister in den Ruhestand verabschiedet.

Dr. Hannegreth Grundmann, Presse- und Öffentlichkeitsbeauftragte Sprengel Ostfriesland-Ems