Wesentlich wie das Lob der himmlischen Heerscharen

Nachricht Lüneburg , 21. Dezember 2012

Weihnachtsbrief des Landessuperintendenten würdigt die Kirchenmusik

Rathing Foto 11-quadrat
Regionalbischof Dieter Rathing

Den hohen Wert der Kirchenmusik hat Landessuperintendent Dieter Rathing in seinem Weihnachtsbrief an rund 600 hauptamtliche Mitarbeiter sowie leitende Ehrenamtliche betont. Die Musik sei „ein wesentlicher Teil der Verkündigung, genauso wesentlich wie das Lob der himmlischen Heerscharen über den Feldern in Bethlehem“. Zum Ende des EKD-Jahres der Kirchenmusik gilt ein besonderer Dank des Regionalbischofs deshalb „allen, die im Kantoren- und Organistendienst, als Instrumentalist oder als Chormitglied zur Ehre Gottes und zum Gefallen der Menschen ihren engagierten Beitrag leisten“.

Selbst einer der schärfsten Kritiker jedes Glaubens, der „Gotteswahn“-Autor Richard Dawkins, habe bekannt, er wolle in die Lieder einstimmen, die das Wunder der Weihnacht besingen. „Mit dem Versuch, die Evolutionstheorie zu einer wissenschaftlichen Weltanschauung aufzuladen, die den Glauben an Gott ausschließt, ist offenbar noch nicht alles gesagt“, schrieb Rathing den Mitarbeitenden im Verkündigungsdienst. Viele Menschen kämen am Heiligen Abend in die Kirche, weil die Weihnachtsgeschichte geheimnisvoll und klar zugleich ist. Mit der armseligen Geburt in einem entlegenen Winkel beginne „eine Geschichte, die die Welt verwandelt“. Der Landessuperintendent für den Sprengel Lüneburg mit seinen zwölf Kirchenkreisen würdigte in dem Zusammenhang auch die sorgfältige Predigtarbeit der Pastoren, „die uns für dieses Geheimnis öffnen“.

Dass Menschen die Weihnachtsbotschaft brauchen, zeigt sich für Rathing besonders in ihrer Suche nach Halt. Eigene Erfolgsbilanzen seien zerbrechlich, „die fortgesetzten Probleme in der Finanz- und Wirtschaftswelt führen uns das deutlich vor Augen“. Geld habe keinen Wert, erklärte Rathing. „Erst das Vertrauen in das menschliche Gegenüber macht das Materielle werthaltig.“ So offenbare sich hinter den wirtschaftlichen Problemen eine „Krise, die beim Menschen ihren Anfang nimmt.“

Weihnachten gehe es neben der göttlichen Friedensbotschaft auch um die Frage, wie viel Vertrauen Menschen einander entgegenbringen. Niemand werde erst durch eigene Taten Mensch, beschrieb Rathing eine Bedeutung der Menschwerdung Gottes und fügte eine Mahnung hinzu: Wirtschaftliche Chancen dürften nicht so lange ausgereizt werden, bis sie in schädliche Wirkungen umschlagen.

Der Landessuperintendent ist zu Weihnachten selbst als Prediger im Einsatz: Dieter Rathing gestaltet die Christmette in der Heiligen Nacht um 23 Uhr in der Lüneburger St. Johanniskirche.