Kirchenpädagogik meint die Kunst, einen Kirchenraum mit seinen spirituellen und historischen Besonderheiten für interessierte Menschen zu erschließen. Dafür gibt es verschiedene Ansätze. Es gibt Kirchenführungen, es gibt Haupt- oder Ehrenamtliche, etwa im Rahmen einer offenen Kirche, die Fragen beantworten. Es gibt Kirchenführer als Broschüre oder Online. Inhaltlich kann der Schwerpunkt auf die Historie, die Kunst oder das spirituelle Erleben gelegt werden. Die Zielgruppe sind Kinder oder Erwachsene.
Mit ihren Ursprüngen in der religions- und kunstpädagogischen Praxis der Kinder- und Jugendarbeit hat sie mittlerweile auch einen ebenso festen Platz in der Erwachsenenbildung gewonnen. Aufbauend auf regionale Gruppen, Initiativen und Angebote bündelt der Bundesverband Kirchenpädagogik die unterschiedlichen gemeinde-, schulpädagogischen und erwachsenenbildnerischen Initiativen auf Bundesebene und vergibt kriteriengeleitet ein Gütesiegel für kirchenpädagogisch qualifizierte Kirchenführerausbildungen.
War das Wort ‚Kirchenpädagogik’ noch Anfang der 1990er Jahre unbekannt, wird die Kirchenpädagogik – zuweilen mit einer die Pädagogik des Kirchenraumes fokussierenden Perspektive ‚Kirchenraumpädagogik’ oder ‚Sakralraumpädagogik’ genannt - mittlerweile als Arbeitsfeld auf der mittleren Ebene der Landeskirchen und Bistümer und sogar in der wissenschaftlichen Diskussion als eigenständige religionspädagogische Disziplin bzw. als ein religionsdidaktisches Prinzip anerkannt.
(Bundesverband Kirchenpädagogik)