Regionalbischof Brandy: "Weckruf" des Papstes tut auch Protestanten gut

Nachricht 07. April 2013

Stade (epd). Der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy sieht in Äußerungen des neuen Papstes einen "Weckruf", der auch der evangelischen Kirche guttun könnte. Franziskus habe in seiner "Bewerbungsrede" vor dem Kardinalskollegium vor einer Selbstbezogenheit der Kirche gewarnt, schreibt Brandy in der hannoverschen Ausgabe der "Evangelischen Zeitung", die zum Wochenende erscheint. "Dass ein Papst mit diesem Programm gewählt wurde, ist hoch spannend und lässt manches erwarten."

Viele katholische Christen hofften auf eine Erneuerung ihrer Kirche, schreibt der Landessuperintendent der Elbe-Weser-Region. "Die Grundbewegung, die der neue Papst anspricht, dürfte aber auch unserer Kirche guttun: Der Ruf zu einem konsequenten Blick nach außen, hinweg über die Grenzen unserer Gemeindemilieus, die Warnung vor kirchlicher Selbstbeschäftigung und einer für viele nicht verständlichen Sprache."

Der ökumenische Kongress "Kirche hoch zwei", bei dem im Februar rund 1.400 Protestanten und Katholiken in Hannover nach Wegen für die Zukunft der Kirche gesucht haben, ist für Brandy beispielhaft: "Bei 'Kirche hoch zwei', da war etwas zu spüren von dem Geist der Leidenschaft für eine Kirche, die ungewohnte Formen erprobt, die ermutigt zum Experiment und zum Hinausgehen zu den Menschen."