Generalkonvent im Sprengel Stade tagte in Rotenburg/Wümme

Nachricht 11. Juni 2013

Bischof Meister: Am Gespräch mit ausstiegswilligen Rechtsextremen festhalten

Rotenburg, Kr. Wümme (epd). Der evangelische Landesbischof Ralf Meister aus Hannover setzt sich dafür ein, den Gesprächsfaden zu potenziell ausstiegswilligen Rechtsextremen nicht abreißen zu lassen.

«Rechtsextreme Positionen kann man nicht tolerieren», sagte Meister am Mittwoch in Rotenburg bei Bremen. Gleichzeitig seien Gespräche wichtig, die Menschen zum Ausstieg aus der rechtsextremen Szene bewegen könnten.
«Klar gegen die Grundposition, offen für Gespräche», fasste Meister zusammen.

Meister war Gast des Generalkonventes im Sprengel Stade, der jährlichen Vollversammlung der landeskirchlichen Pastorinnen und Pastoren im Elbe-Weser-Raum. Knapp 300 evangelische Theologinnen und Theologen beschäftigten sich bei dem Treffen in der Rotenburger Niedersachsenhalle mit dem Thema Religion und Toleranz.

Der Geistliche Vizepräsident des hannoverschen Landeskirchenamtes, Arend de Vries, sagte dazu am Rande des Konventes, wo andersgläubigen Menschen das Existenzrecht abgesprochen werde, «ist die absolute Grenze der Toleranz erreicht».


Kirche will bald Friedensarbeit in NS-Gedenkstätte starten

Sandbostel/Kr. Rotenburg (epd). Noch in diesem Jahr will die hannoversche Landeskirche auf dem Gelände der NS-Gedenkstätte Sandbostel mit friedenspädagogischer Arbeit beginnen. Dazu werde eine Stelle eingerichtet, sagte der Bremervörder Superintendent Wilhelm Helmers am Mittwoch in Rotenburg. Gedacht sei an Initiativen wie dem Antigewalttraining "Schritte gegen Tritte", erläuterte Helmers am Rande des Generalkonventes aller landeskirchlichen Pastorinnen und Pastoren im Elbe-Weser-Raum.

Die pädagogische Arbeit soll in Abstimmung mit der Gedenkstätte geschehen und wird in Kooperation mit der benachbarten evangelischen Freizeit- und Begegnungsstätte Oese organisiert. Auf dem 3,2 Hektar großen Areal der heutigen NS-Dokumentations- und Gedenkstätte Sandbostel wird an das Schicksal von Kriegs- und KZ-Häftlingen erinnert, die hier zwischen September 1939 und April 1945 interniert waren.

Wissenschaftler sprechen von mindestens 313.000 Gefangenen aus mehr als 55 Nationen. Als gesichert gilt, dass in Sandbostel etwa 5.200 Kriegsgefangene und rund 2.500 KZ-Häftlinge ums Leben kamen.
Wahrscheinlich ist die Zahl der Toten viel höher, was aber laut Gedenkstättenleiter Andreas Ehresmann nicht seriös nachgewiesen werden kann. Erst kürzlich hat Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) in Sandbostel eine Dauerausstellung eröffnet, die erstmals umfassend über das NS-Lager und seine Nutzung in der Nachkriegszeit informiert.