Superintendent Daub will Landrat werden

Nachricht 19. August 2013

Rotenburg, Wümme (epd). Der evangelische Superintendent Hans-Peter Daub will Landrat im Kreis Rotenburg bei Bremen werden. Die Aufgabe fasziniere ihn, sagte der 54-jährige Theologe am Montag dem epd. Die Mehrheitsgruppe im Kreistag von SPD, Grünen und der Wählergemeinschaft Freier Bürger (WFB) unterstützt den leitenden Pastor, der seit gut zehn Jahren an der Spitze des Kirchenkreises Rotenburg steht. Daub: "Wir haben drei große Ziele, die uns verbinden."

An erster Stelle nennt Daub ein soziales Profil, das die Mehrheitsgruppe mit ihm zusammen dem Landkreis geben will. Überdies gehe es um eine nachhaltig-ökologische Entwicklung der Region und eine beteiligungsorientierte Politik. Gruppenvorsitzender Bernd Wölbern (SPD) sagte, die Mehrheit im Kreistag wolle neue Schwerpunkte setzen und den Politikstil verändern: "Auf dieser Basis stand von Anfang an die Suche nach einem eigenen, gemeinsamen Landratskandidaten, der unabhängig ist und kein Parteibuch in der Tasche hat."

Seit September 2006 ist Hermann Luttmann (CDU) hauptamtlicher Landrat im Kreis Rotenburg/Wümme. Die Amtszeit des 55-Jährigen läuft bis Ende Oktober 2014. Zuvor steht dann eine Neuwahl an, möglicherweise im September des kommenden Jahres. Dienstrechtlich würde Daub, der Kirchenbeamter ist, zwei Monate zuvor beurlaubt werden. In Gesprächen mit Daub habe die Mehrheitsgruppe große inhaltliche Schnittmengen festgestellt, betonte Wölbern.

In nächster Zeit will Daub in weiteren Gesprächen mit den Fraktionen und den Parteigremien seine Ideen vorstellen. Weitere Bewerbungen für das Amt des Landrates sind nicht ausgeschlossen. Daub studierte in Göttingen Theologie und war acht Jahre Gemeindepastor in Sandhorst bei Aurich, bevor er die Aufgabe des Studienleiters im Evangelischen Bildungszentrum Bad Bederkesa übernahm. Im Dezember 2002 wurde er zum Superintendenten im Kirchenkreis Rotenburg gewählt.