Rekord: 1.300 Gäste beim Tauffest an der Weser in Bremerhaven

Nachricht 07. August 2013

Bremerhaven (epd). Zu einem ökumenischen Tauffest unter freiem Himmel im Weserstrandbad Bremerhaven wird nach Angaben der Organisatoren die Rekordzahl von 1.300 Gästen erwartet. "Darunter sind 110 Täuflinge - vom Baby bis zum Erwachsenen", sagte die evangelische Pastorin Andrea Schridde am Freitag dem epd. Das große Fest, bei dem mit Weserwasser getauft werden soll, ist am 18. August geplant. Bei der Premiere vor zwei Jahren kamen bereits 1.200 Gäste.

Direkt am Ufer werden zwölf improvisierte "Tauforte" aufgebaut. Nach einem einführenden Gottesdienst wird dort getauft, mit den Füßen im Wasser. Die große Zahl der Anmeldungen habe die beteiligten Kirchen überrascht, berichtete Schridde. Viele fasziniere der Ort und die Möglichkeit zur Taufe mit Wasser aus der Weser, die hier für Heimat stehe. "Außerdem gibt es keine Hemmschwelle: Wir erreichen viele Familien, die sonst den Weg in die Kirche scheuen."

Im Juli 2011 wurde erstmals ein großes Tauffest am Weserufer in Bremerhaven gefeiert. Damals kamen 113 Täuflinge und zusammen mit Eltern, Paten und Angehörigen 1.200 Gäste. Die Aktion stand im Zusammenhang mit dem bundesweiten "Jahr der Taufe" in den evangelischen Landeskirchen.

Die Bremerhavener Initiative lehnt sich theologisch an die biblisch überlieferte Taufe Jesu im Jordan an. Wie auch in diesem Jahr gehörten beim ersten Tauffest an der Weser die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers, die Bremische Evangelische Kirche, die Evangelisch-reformierte Kirche und die katholische Gemeinde in der Seestadt zu den Veranstaltern.

Selten habe in den zurückliegenden Jahren eine Neuerung so "gezündet", freute sich der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy, der vor zwei Jahren mit getauft hatte. Er habe sich deshalb so gerne beteiligt, weil das Fest ökumenisch organisiert gewesen sei: "Das macht sehr schön deutlich, dass die Taufe ein Sakrament ist, das die unterschiedlichen Konfessionen verbindet."

 

Das Stichwort: Taufe

Bremerhaven (epd). Die Taufe ist das zentrale Ritual des Christentums.
Mit der Taufe ist die Aufnahme in die Kirche verbunden. Die meisten Christen werden bereits als Kinder getauft. Es gibt jedoch auch christliche Kirchen, die eine Taufe von Erwachsenen vorziehen. Die Taufe ist zudem das grundlegende Sakrament (Heilszeichen) der Christenheit.

Das Wasser steht als Sinnbild für die Reinigung und Erneuerung des Lebens durch Jesus Christus. Die Taufe soll zum Ausdruck bringen, dass Gott den Menschen in seinem ganzen Leben begleitet. Der Reformator Martin Luther (1483-1546) erklärte: "Die Taufe ist nicht allein schlicht Wasser, sondern sie ist das Wasser in Gottes Gebot gefasst und mit Gottes Wort verbunden." Sie "wirkt Vergebung der Sünden" und "erlöst vom Tod und Teufel".

Vollzogen wird die Taufe, indem der Pastor oder die Pastorin den Kopf des Täuflings mit Wasser übergießt oder der ganze Körper in Wasser eingetaucht wird. Dabei wird die Formel "ich taufe dich im Namen Gottes des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes" gesprochen. Das Vorbild zur Taufe gab Jesus Christus selbst, der sich nach der biblischen Überlieferung von Johannes dem Täufer im Jordan taufen ließ.

In der römisch-katholischen Kirche ist die Taufe neben dem Abendmahl oder der Eucharistie das zweite Hauptsakrament unter sieben Sakramenten.
Protestanten kennen ausschließlich die beiden Sakramente Taufe und Abendmahl. Im Jahr 2007 haben die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD), die katholische Deutsche Bischofskonferenz sowie neun weitere Kirchen die wechselseitige Anerkennung der Taufen ihrer Mitglieder in einem Dokument bekräftigt.