Ausstellung zur weltweit einzigartigen Orgellandschaft an der Küste

Nachricht 01. September 2013

Jorker Museum zeigt bis 29. September Orgelkultur

Jork/Kr. Stade (epd). Unter dem Titel "Orgeln an der Nordsee - Kultur der Marschen" ist am Sonntag in Jork bei Hamburg eine multimediale Ausstellung zur weltweit einzigartigen Orgellandschaft an der Küste eröffnet worden. Die Schau im Museum Altes Land läuft bis zum 29. September. Sie soll die Bedeutung des Orgelbaus und der Orgelmusik für die geistliche, kulturelle und wirtschaftliche Identität der gesamten Nordseeregion sichtbar machen.

An der Nordsee seien von den reichen Marschenbauern schon im 16. Jahrhundert wahre Orgelparadiese geschaffen worden, sagte der Freiburger Musikhistoriker Konrad Küster, der im kirchlichen Auftrag die Ausstellung konzipierte. Sie seien nicht einfach nur Instrumente, sondern zugleich kirchengeschichtliche Zeugnisse, technische Denkmale sowie sozial- und wirtschaftshistorische Dokumente.

Der Freiburger Professor betonte die Bedeutung dieser Orgelregion für die Kirchenmusik des westlichen Christentums. "Ohne den Nordseeraum gäbe es kein Vor- und Nachspiel zum Gottesdienst und keine Gemeindeliedbegleitung." Küster arbeitet seit mehr als zehn Jahren an dem Forschungsprojekt, die Orgelkultur der Marschen zu dokumentieren.

Die Ausstellung mit Bildern, Hörstationen, Filmen und Computer-Präsentationen ist als Wanderausstellung ausgelegt. Die Schau soll bis 2019 gezeigt werden, dem 300. Todesjahr des berühmten norddeutschen Orgelbauers Arp Schnitger (1648-1719).

Der Stader Landessuperintendent Hans Christian Brandy sagte bei der Ausstellungseröffnung, die weltweit einzigartige Orgelkultur in Norddeutschland fasziniere bis heute fromme und nicht so fromme Menschen gleichermaßen. "Kleine Dörfer, große Orgeln: Es ist ein einzigartiges Erbe, das uns hier anvertraut ist."

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