Kirche und Landwirtschaft im Gespräch

Nachricht 15. September 2013

Landvolk informiert Pastorinnen und Pastoren

Loxstedt/Elbe-Weser-Raum. Vertreter von Kirche und Landwirtschaft haben sich über Infrastrukturmaßnahmen auf der Luneplate und Ausgleichsflächen an der Wesermündung informiert. Johann H. Knabbe und Klaus-Hinrich Breuer vom Bezirksverband Stade des niedersächsischen Landvolks begrüßten mehr als 60 Teilnehmer von Landvolk, Landfrauen und Kirche zu einem Gedankenaustausch im Loxstedter Schöpfwerk.

An der Wesermündung werde die Interessenskonkurrenz von Hafenwirtschaft, Landwirtschaft und Naturschutz besonders deutlich, erläuterte Knabbe die Problematik von Infrastrukturmaßnahmen für Landwirte. Jede Fläche, die bremenports an der Wesermündung als Betreiber der bremischen Häfen neu beanspruche, müsse durch eine Ausgleichsfläche für den Naturschutz kompensiert werden. „Diese Flächen fehlen uns in der Landwirtschaft, da es oft Landstriche mit besten Böden sind“, so der Landvolk-Vorsitzende. Er wünsche sich hier von der Politik ein Umdenken. Der Klimawandel sei für die Landwirtschaft auch eine Herausforderung. Es müsse aber die Frage gestellt werden, welche Ziele mit der Ausweisung von Ausgleichsflächen verfolgt würden und ob die geplanten Maßnahmen finanzierbar seien. „Für den Schutz des Landes ist die Deicherhöhung nach wie vor die wirkungsvollste Maßnahme.“

Der Stader Landessuperintendent Dr. Hans Christian Brandy betonte die Notwendigkeit eines „lebendigen Gesprächsaustausches“ zwischen Kirche und Landwirtschaft. „Ich bin dankbar für die gute Tradition unserer Gespräche.“ Ihm sei wichtig, dass die Diskussion um die Landwirtschaft so sachlich wie nötig geführt werde. „In der öffentlichen Diskussion um die Landwirtschaft tut sich in dieser Zeit manches. Ich höre immer wieder, dass Landwirte sich in die Defensive gedrängt fühlen.“ Mit Blick auf das bevorstehende Erntedankfest hob der leitende Geistliche die hohe Kompetenz, mit der in der Landwirtschaft gearbeitet werde, hervor. „Aber ich glaube, beim Erntedankfest empfinden viele: Alles Arbeiten können, alle Energie, alle Kompetenz ist für den Glauben auch Geschenk, ist Segen Gottes.“

Zwischen Elbe und Weser finden alljährlich im September Gespräche zwischen Kirche und Landwirtschaft statt, zu denen abwechselnd die evangelische Kirche und das Landvolk mit jeweils einem besonderen Themenschwerpunkt Vertreterinnen und Vertreter aus beiden Bereichen einladen.

Sonja Domröse, Pressesprecherin Sprengel Stade