Regionalbischof Brandy begrüßt Vorstoß für generellen Reformations-Feiertag

Nachricht 19. Januar 2014

Stade (epd). Der Stader Landessuperintendent Hans Christian Brandy freut sich über den Vorschlag aus der Politik, den Reformationstag Ende Oktober generell zu einem Feiertag zu machen. Einen neuen Feiertag zu fordern, hätte sich die Kirche "kaum selbst getraut", schreibt der Regionalbischof in einem Beitrag für die Evangelische Zeitung in Niedersachsen von diesem Sonntag. Der Vorschlag sei gut, weil die Reformation das Land und seine Kultur bis heute präge.

Der Reformationstag am 31. Oktober ist derzeit nur in den fünf neuen Bundesländern ein Feiertag. Die CDU-Fraktion im niedersächsischen Landtag begrüßt in einem parlamentarischen Antrag, dass in Niedersachsen der Reformationstag am 31. Oktober 2017 einmalig zum Feiertag erklärt wurde. Dieser Weg solle fortgesetzt werden. Zuvor hatte bereits Landtagspräsident Bernd Busemann (CDU) für den Reformationstag als Feiertag geworben.

So könne gemeinschaftlich darüber nachgedacht werden, was die aus Bindung an Christus und der Bibel geborene Freiheit der Christenmenschen bedeute, erläuterte Brandy. "An einem staatlichen Feiertag 31. Oktober müsste zum Thema werden, was unsere Freiheit und unsere Verantwortung begründet, was Individualität und Menschenwürde ausmacht - und gefährdet."

Der Tag müsse ökumenisch gefeiert werden, ergänzte der leitende evangelische Theologe. Das Bild von Luther, der gegen die katholische Kirche den Hammer schwinge, sei überholt.

Das Jahr 1517 gilt für die Protestanten in aller Welt als Beginn der Reformation durch Martin Luther (1483-1546) und die Entstehung der evangelischen Kirche vor fast 500 Jahren. Am 31. Oktober 2017 feiern die evangelischen Christen das 500. Jubiläum seines Thesenanschlages. Ob er tatsächlich seine 95 Thesen an die Tür der Wittenberger Schlosskirche schlug, ist historisch nicht gesichert. Die öffentliche Wirkung, die von der Anprangerung kirchlicher Missstände wie dem Ablasshandel ausging, ist jedoch unumstritten.