Landessynode bittet Landeskirchenamt um weitere Mittel für Flüchtlinge

Nachricht 02. Dezember 2015

Hannover/Stade/Elbe-Weser-Raum. Die 25. Landessynode der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers hat das Landeskirchenamt gebeten, im nächsten Jahr bis zu 4 Millionen Euro für die Arbeit mit Flüchtlingen durch Haushaltsüberschreitung zur Verfügung zu stellen. Die Kirchenkreise und Kirchengemeinden sollen 3 Mio. Euro für lokale Projekte erhalten, 180.000 € sollen in Erstaufnahmezentren für Flüchtlinge gehen, 500.000 Euro sollen für Maßnahmen im Bildungsbereich wie die Einrichtung von Sprachlernklassen, Sprachkurse an Familienbildungsstätten und Qualifizierungskurse für Ehrenamtliche in der Flüchtlingsarbeit bereitstehen. Bereits im Oktober dieses Jahres hatte die Landeskirche Sondermittel in Höhe von 3,93 Mio. Euro für die Flüchtlingsarbeit bereitgestellt. 

„Ich bin froh, dass unsere Landeskirche erneut Mittel in diesem Umfang bereit stellt, damit in den Kirchengemeinden und Kirchenkreisen die vielfältige Arbeit mit Flüchtlingen gefördert wird“, so Landessuperintendent Dr. Hans Christian Brandy. Der Regionalbischof ist für den Elbe-Weser-Raum zuständig und besuchte unlängst Flüchtlingsinitiativen und –unterkünfte. „Es ist großartig, was hier im Moment von Ehren- und Hauptamtlichen geleistet wird. Wichtig wird es nun sein, die Menschen, die bei uns bleiben, zu integrieren. Dafür wollen wir als Kirche unseren wichtigen Beitrag leisten.“ 

Schwerpunkt der Flüchtlingsarbeit in der hannoverschen Landeskirche bleibt die Unterstützung von Maßnahmen auf lokaler Ebene in Verantwortung der Kirchengemeinden, Kirchenkreise und diakonischen Einrichtungen. Vier Handlungsfelder werden  dabei besonders in den Blick genommen: In den Kirchengemeinden sollen verstärkt direkte Begegnungen mit Flüchtlingen ermöglicht werden, zum Beispiel Patenschaftsprojekte, die sich an Jugendliche und junge Erwachsene richten. Die Mitarbeiter in den diakonischen Einrichtungen werden sich weiterhin auf die Koordination und Begleitung freiwilliger Helfer und die Beratung und Unterstützung in Einzelfällen konzentrieren sowie Aufgaben in Notunterkünften und Erstaufnahmelagern übernehmen. Im Bereich der Bildungsarbeit stehen der Spracherwerb, religiöse und kulturelle Bildung, Vermittlung von Alltagskompetenzen und die Qualifizierung Ehrenamtlicher im Zentrum. Ein entscheidender Beitrag wird in den kommenden Monaten die Moderation und Vermittlung von Foren und Runden Tischen sein, bei denen Ängste und Fragen zur Integration thematisiert werden.

Informationen zur Flüchtlingsarbeit für Kirchengemeinden, Material für Gemeindebriefe und eine Liste der Ansprechpartner für Flüchtlingsfragen stellt die Landeskirche auf der Homepage www.willkommen-evangelisch.de zusammen.