Hospiz Bremervörde zu Besuch bei Bundespräsident Gauck

Nachricht 04. November 2015

Superintendent Wilhelm Helmers in Berlin

Bremervörde/Berlin. Zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung wurde vor wenigen Tagen Wilhelm Helmers,  Superintendent des Kirchenkreises Bremervörde – Zeven,  eingeladen. Bundespräsident Joachim Gauck hatte im Rahmen des "Bellevue-Forums" zu einer Diskussionsrunde zum Thema "Sterbende begleiten – Ehrenamtliches Engagement in der Hospiz – und Palliativversorgung“ gebeten.

Auf dem Podium diskutierten unter der Moderation von Dr. Jacqueline Boysen  Prof. Dr. Lukas Radbruch, Präsident der deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, Teresa Weißbach, Schauspielerin und ehrenamtliche Sterbebegleiterin, Dr. Anja Schneider, Vorstand Deutscher Hospiz – und Palliativverband, Franz Müntefering, Bundesminister a.D. und Prof. Peter Dabrock, Systematischer Theologe aus Erlangen.

Im Publikum saßen ca. 120 Gäste aus dem Bereich der Hospiz – und Palliativarbeit, die gemeinsam mit dem Bundespräsidenten die Diskussion verfolgten und eigene Erfahrungen eintrugen.

"Es war ein ganz besonderes Erlebnis, Bundespräsident Gauck zu begegnen und zugleich diese hochkarätige Veranstaltung zu erleben ", so Wilhelm Helmers. In Vorbereitung auf die in dieser Woche anstehende Entscheidung des Parlamentes zu Fragen der Sterbebegleitung hatten sich auch zahlreiche Bundestagsabgeordnete eingefunden, um sich zu informieren.

"Der Bundespräsident hob in seiner Eröffnungsansprache den besonderen Wert der haupt – und ehrenamtlichen Arbeit in diesem Bereich hervor“,  beschreibt Wilhelm Helmers seine Eindrücke und zitiert Joachim Gauck:"Die Humanität der Gesellschaft erweist sich darin, wie sie mit den Schwächsten umgeht" Für Helmers und die Arbeit in Hospizen und der Palliativmedizin ist zudem ein Wort des ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler maßgeblich: "Nicht durch die Hand eines anderen Menschen sollen die Menschen sterben, sondern an der Hand eines anderen!"

Ambulante Hospizarbeit und die Stationären Hospize erfüllen in Kooperation mit den Palliativfachleuten an unterschiedlichen Orten und auf unterschiedliche Weise eine schwierige Aufgabe, die oft an die Grenzen der Belastbarkeit reicht. Viel öfter wird aber die Erfahrung gemacht, Sterbenden einen Teil der Angst zu nehmen, aus der sonst in vielen Fällen der Ruf nach Sterbehilfe erwächst. 

Nach der Podiumsdiskussion und einem Gespräch im Plenum lud Gauck die Gäste zu einem kleinen Empfang, bei dem intensiv weiterdiskutiert  und vielfältige Begegnungen stattfanden.