Pilgern für den Klimaschutz

Nachricht 27. September 2015

Wenzel lobt Rolle der Kirchen

Buxtehude (epd). Niedersachsens Umweltminister Stefan Wenzel (Grüne) hat die herausragende Rolle der Kirchen und Religionsgemeinschaften im Kampf gegen den Klimawandel gelobt. Sie seien zu einem "wichtigen Bündnispartner und moralischen Kompass" geworden, sagte der Minister am Sonntag in Buxtehude. Dort startete er gemeinsam mit zahlreichen Pilgern und dem Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy zur ersten niedersächsischen Etappe des ökumenischen Pilgerwegs für Klimagerechtigkeit.

Mehr denn je brauche die Rationalität der Wissenschaft "eine Ergänzung durch die geistigen Ideen für den Erhalt der Schöpfung", betonte Wenzel. Brandy forderte die Staatengemeinschaft auf, zum Schutz des Klimas den CO2-Ausstoß drastisch zu senken. Es müsse beim Klimagipfel im Dezember in Paris "konkrete, hinreichende und verbindliche Ergebnisse" geben, sagte der evangelische Theologe in seiner Eröffnungsandacht.

Der Landessuperintendent erinnerte daran, dass der Klimawandel vor allem zulasten der armen Länder gehe. Deshalb sei "international abgestimmtes, entschlossenes Handeln" nötig. Aber auch jeder einzelne sei aufgerufen, die Fragen des Klimaschutzes nicht zu verdrängen: "Ein schonender Umgang mit der Schöpfung ist eine ethische Aufgabe, und Gerechtigkeit für alle Menschen ist es allemal."

Um die Dringlichkeit zu betonen, seien öffentliche Signale wie dieser Pilgerweg wichtig, betonte Brandy. Es müsse immer wieder deutlich gemacht werden, dass die Natur mehr sei als ein Gegenstand ökonomischer Ausbeutung: "Die Schöpfung ist nicht einfach ein Objekt."

Der Pilgerweg führt unter dem Motto "Geht doch!" in zwölf Etappen über rund 1.500 Kilometer bis nach Paris. Dort treffen sich vom 30. November bis 11. Dezember die Staats- und Regierungschefs zur Weltklimakonferenz.

Startpunkt war am 13. September Flensburg. Weitere Etappen sind nach Buxtehude und Ahlerstedt auch Bremen, Osnabrück, Dortmund, Wuppertal, Bonn, das saarländische Perl und das französische Montmirail. Die Schirmherrschaft übernahmen unter anderen der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und Karin Kortmann, Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. (7120/27.09.15)