Neue Kirchenvorstände knüpfen Kontakte und erhalten Roten Faden beim Abend des Kirchenkreises
KIRCHENKREIS OHZ. Zum Abschluss sangen die mehr als 100 Frauen und Männer freudig das Lied „Gott gab uns Atem“. Es war die gelungene Einstimmung auf den langen Atem, der sie in den nächsten sechs Jahren im neuen Kirchenamt tragen soll. Beim Abend des Ev.-luth. Kirchenkreises am vergangenen Mittwoch lernten sich die neuen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher aus den 15 Gemeinden nicht nur kennen. Sie erlebten zudem viel Zuspruch, tankten Motivation und erhielten Tipps und den „Roten Faden“ für ihr Ehrenamt.
Mit der Anerkennung „danke, dass Sie sich ehrenamtlich in Ihrer Gemeinde einsetzen möchten“, eröffnete Landrat Bernd Lütjen den Empfang in der Campusaula der Kreisstadt. „Heute geht es richtig los für Sie.“ Die 42 neu Gewählten rief er im Grußwort auf, sich mit den Erfahrenen zusammen zu tun. „Ihnen allen wünsche ich viel Mut, auch Neues auszuprobieren“, sagte Lütjen und freute sich auf eine enge Zusammenarbeit von Politik und Kirche auf allen Ebenen. „Ich biete Ihnen gerne meine Zusammenarbeit an. Denn die politischen Gemeinden sind sehr interessiert, dass Sie sich mit Ihrem Engagement und Ihren Netzwerken einbringen“, rief er den Gästen zu.
Auch Amtsleiter Kord Sternberg beglückwünschte die Ehrenamtlichen und bot ihnen die Unterstützung des Kirchenamtes in Verden an, das die Verwaltung der Kirchengemeinden und des Kirchenkreises seit Mitte 2014 managt. Mehr als 60 Mitarbeitende in sechs Abteilungen sind laut Sternberg für die Kirchenkreise OHZ, Verden und Rotenburg tätig und betreuen deren gut 1.000 Mitarbeitende. Die Betreuung von Stiftungen, Verbänden, die Verwaltung der Immobilien, der Finanzen und Versicherungen gehörten ebenfalls zu den Aufgaben des Kirchenamtes „Nicht verzagen – das Amt befragen“, ermunterte er die Anwesenden, bei seinem Team Rat und Hilfe zu suchen.
Kurz vor der Pause mit gemeinsamem Essen wünschte die Vorsitzende des Kirchenkreistages Heike Schumacher den Eingeladenen lebhafte Gespräche. „Sie starten alle mit ganz viel Elan in Ihre neue Aufgabe, da möchten wir Ihnen genügend Raum zum Austausch geben. Der Bedarf dafür ist ja groß, wie die intensiven Gespräche beim Eintreffen zeigten“. Am Stand der Stader Bibelgesellschaft konnten sich die Ehrenamtlichen über Literatur für ihre Tätigkeitsfelder informieren.
Welche Wertschätzung die 91 Gewählten und 40 nachträglich berufenen Mitglieder der Kirchenvorstände genießen, verdeutlichte Jutta Rühlemann in ihrer Präsentation. „Wer so stark in die Verantwortung geht, verdient jede Unterstützung“, sagte die Superintendentin. Für diese Ehrenamtlichen habe der Kirchenkreis erstmals einen „Roten Faden“ aufgelegt: rund 130 Seiten mit wichtigen Infos über die jeweilige Kirchengemeinde, das Netzwerk der Gremien und Institutionen im Kirchenkreis und die Aufgaben der Neuen. Die Praxishilfe im Ringbuchformat aus Fakten, Daten, Kontaktadressen, Arbeitsblättern, Praxisfällen und Gesetzestexten solle informieren, Lust aufs Engagement machen und Orientierung bieten. „Sie haben ganz viele Unterstützer und Fachkundige, die Ihnen die Arbeit erleichtern“, verwies sie auf das Netzwerk von Hilfsangeboten in Kirchenkreis, Sprengel und Landeskirche. „Denn keiner von Ihnen muss alleine unterwegs sein“.
Als Beispiele nannte sie die Evangelische Erwachsenenbildung, die Infoveranstaltungen im Kirchenamt ab September zu Themen wie Haushalt, Immobilien, Finanzen und Gemeindeaufgaben sowie den Thematischen Kirchenkreistag, der alle zwei Jahre stattfindet.
Anschließend machten sich die Ehrenamtlichen mit ihren persönlichen „Roten Faden“ vertraut, blätterten den Arbeitsordner durch und sparten nicht mit Anerkennung. „Ihnen gebührt großer Dank, dass wir diese kompetente Praxishilfe für unsere Arbeit bekommen“, lobte Günter Köck (Meyenburg) die Initiative des Teams um Jutta Rühlemann und Roland Hofer (Hofermedia). Und Pastorin Christa Siemers sagte zu ihrem neuen Mitarbeiterkreis: „Die haben sich für uns ja richtig viel Mühe gegeben“. Das Projekt „Roter Faden“ hat bereits weitere Kreise gezogen. „Ich habe bereits viele Anfragen aus anderen Kirchenkreisen nach unserer Arbeitshilfe“, sagte Jutta Rühlemann. „Es scheint hierfür einen großen Bedarf zu geben“. Ab Mitte Juni geht das Warmlaufen in die Praxis über: Dann werden die neuen Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher in feierlichen Gottesdiensten in ihr Amt eingeführt.
Roland Hofer, Öffentlichkeitsarbeit Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck