„Frieden to go“

Nachricht Sandbostel, 06. September 2018

„gut:jetzt“-Gottesdienst in der Lagerkirche Sandbostel am 16. September

Nach den Ereignissen der letzten Tage in Chemnitz sind Orte wie die Lagerkirche in Sandbostel oder auch die benachbarte Gedenkstätte Lager Sandbostel wichtiger denn je, mahnt dieser Raum und dieser Ort doch aufgrund seiner Geschichte zum Frieden. Mehr noch. Es ist die Mahnung für einen freiheitlich, gerechten Frieden, der Menschen in allen Teilen der Gesellschaft eine gute Basis verschafft und nicht nur ein paar Wenigen zu Gute kommt und dann letztlich als ein kosmetischer Frieden verkommt.

Erst kürzlich hat die Landeskirche Hannovers den Ort Sandbostel zu einem der sechs Friedensorte innerhalb der Landeskirche ernannt. Sandbostel soll mit seiner Geschichte ein Impulsgeber für die Themen des gerechten Friedens werden und neue Möglichkeiten der Friedensarbeit entwickeln.

So ist fast folgerichtig „Frieden to go“ das Thema des nächsten „gut:jetzt“ in der Lagerkirche Sandbostel am Sonntag, den 16. September, um 18.00 Uhr.

„Frieden ist nicht der Bahnhof, in dem wir ankommen“, sagt Eamon Rafter, Studienkoordinator am Glencree Zentrum für Frieden und Versöhnung in Irland. „Frieden, das ist ein Prozess des Zusammenlebens und der Verständigung – wir verlieren ihn an jedem Tag, an dem wir Menschen aus dem Weg gehen, sie übersehen und nicht wahrnehmen. Aber wir bauen ihn jeden Tag neu, wo Begegnung zwischen Fremden gelingt.“

Auf andere zu verweisen und sie anzuzählen dafür, dass es einem selber schlecht geht, ist zu billig, nicht differenziert gedacht und hilft niemandem und vielleicht am wenigstem dem, der eben noch mit Fingern auf andere gezeigt hat. Ebenso sinnlos ist der Verweis auf „die da oben“. Ein großer Schritt und eine große Hilfe wäre es jedoch, wenn „wir da unten“ in unserem Umfeld für einen gutes, gerechtes Zusammenleben eintreten würden.

„Aber wie kann das gehen? Was kann getan werden damit ein gerechter Frieden nicht nur ein frommer Wunsch bleibt? Wie hoch ist der Einsatz? Was bekomme ich dafür? Wer ist noch dabei?“ fragt die Selsinger Diakonin Sarina Salewski und stellt fest: „Das sind sehr wahrscheinlich viel zu viele Fragen für einen Abend, für eine Stunde. Vielleicht aber gibt es den einen oder anderen alltagstauglichen Impuls, der den kleinen Frieden im Alltäglichen wieder möglich macht oder bewahrt und der Fremdes vertrauter macht. „Der `gut:jetzt´ ist eher eine Werkstatt oder ein Forum zum selber denken und glauben. Dieses Format schafft Raum an einem besonderen Ort, um über gesellschaftlich-relevante Themen ins Gespräch zu kommen,“ unterstreicht Michael Freitag-Parey, Friedenspädagoge im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven und einer der Organisatoren dieses besonderen Gottesdienstes in Sandbostel. Im Mittelpunkt steht dabei immer eine bewusst interaktive und frische, freche Auseinandersetzung mit dem Thema.

Weitere Informationen zu „gut:jetzt“ unter: m.freitag-parey@stiftung-lager-sandbostel.de oder www.stiftung-lager-sandbostel.de