Orgelromantik und vieles mehr

Nachricht 06. April 2016

Das Jahresprogramm 2016 der Orgelakademie bietet Konzerte, Exkursionen, das 8. Stader Jugend-Orgelforum – und ein „neues-altes“ Instrument

Bereits zum 25. Mal führen Kantorinnen und Kantoren der Region die jährliche Veranstal-tungsreihe „Orgeltage Elbe-Weser“ durch.

Die diesjährigen „Orgeltage Elbe-Weser“ widmen sich Instrumenten der Romantik, insbesondere aus der Werkstatt Philipp Furtwänglers, seiner Söhne und Nachfolger. Vor 100 Jahren wurde die Furtwängler & Hammer-Orgel des Verdener Doms eingeweiht, sie ist auf dem Titelbild des Jahresprogrammes der Orgelakademie Stade abgebildet.
Wunderbar zarte Farben in vielerlei Schattierungen kennzeichnen den Klang romantischer Orgeln, und so treten die Orgeln in diesem Jahr nicht nur solistisch sondern auch als Begleitinstrumente für Gesang, Violine, Klavier oder Blechbläserensemble hervor.
Philipp Furtwängler (1800-1867), gelernter Großuhrmacher, eignete sich das Orgelbauhand-werk autodidaktisch an. Die Werkstatt seines Nachfolgers Emil Hammer besteht bis heute bei Hannover.

Exkursionen der Orgelakademie führen die Gäste durch eindrucksvolle Landschaften zu zum Teil verborgenen Orgelschätzen. Im Rahmen von sechs Ganz- bzw. Halbtagesfahrten ab Buxtehude, Verden und Stade werden jeweils mehrere Instrumente vorgestellt, und auch ein Blick über den Tellerrand wird nicht fehlen: Die Industrialisierung des 19. Jahrhunderts brachte grundlegende Veränderungen im Orgelbau mit sich, über die berichtet wird. Eine Reise wird mit dem Fahrgastschiff Mocambo (erbaut 1872) auf der Oste stattfinden, bei einer weiteren Tour wird die Schwebefähre in Osten aus dem Jahr 1909 genauer in den Blick genommen. Es können auch romantische Abendlieder gemeinsam gesungen und großartige Abschlusskonzerte erlebt werden.

Seit Februar 2016 ist die Orgelakademie um ein Instrument reicher, nämlich die Rekonstruktion des barocken Clavichordes von Johann Christoph Fleischer, das sich im Besitz des Stader Geschichts- und Heimatvereins befindet. Das wunderbare Originalinstrument von 1722 ist klanglich nicht mehr vollständig restaurierbar, und so entschloss sich die Orgelakademie zu einer Rekonstruktion durch Gregor Bergmann (Leer). Clavichorde waren über lange Zeit die beliebtesten häuslichen Tasteninstrumente und Übinstrumente der Organisten. Das neue Stader Clavichord wird von nun an in der Arbeit mit Schülern und Studenten verwendet sowie in Konzerten erklingen.

Nicht zuletzt möchte die Orgelakademie auch in diesem Jahr Kindern und Jugendlichen einen Blick in das Orgelparadies zwischen Elbe und Weser ermöglichen. Zahlreiche Orgelführungen für Kindergärten und Schulklassen sind geplant, bereits zum 8. Mal findet im Sommer das Stader Jugend-Orgelforum, ein Intensivkurs für Organistinnen und Organisten von 12 bis 19 Jahren statt, Buchveröffentlichungen für Kinder sind in Planung.

Das Jahresprogramm der Orgelakademie ist, ergänzt durch Konzerthinweise und Orgelportraits, unter www.orgelakademie.de abrufbar oder bei der Orgelakademie Stade e.V., Johannisstr. 3, 21682 Stade; Tel.: 04141 778385; info@orgelakademie.de, kostenfrei erhältlich bzw. liegt in Kirchen und Tourismusbüros der Region aus.

Konzertkalender und virtuelle Orgelführung unter www.orgeltourismus.de

Annegret Schönbeck