Jugend stellt ihre Projekte und Wünsche vor

Nachricht Osterholz-Scharmbeck, 28. November 2017

Kirchenkreistag beleuchtet die Jugendarbeit, Gebäudeumbauten und die Kirchenverfassung

OSTERHOLZ-SCHARMBECK. Was ist aktuell? Wo steht die Kirche? Welche Herausforderungen sind zu meistern? Der Kirchenkreistag am vergangenen Freitag zeigte, welche Weichen das Parlament des Ev.-luth. Kirchenkreises Osterholz-Scharmbeck für zentrale Arbeitsfelder stellt. Die kirchliche Jugendarbeit war ein Schwerpunktthema, aber auch das Gebäudemanagement und die neue Kirchenverfassung standen im Fokus.

Mit einem frischen „Moin“ und einem Film, der Eindrücke aus vielen Jugendaktionen zeigte, begrüßten die fünf Mitarbeitenden der Ev. Jugendarbeit die Parlamentarier. Die Grußformel in Blau und mit Kreuz und Ausrufezeichen ist auch das neue Logo der Jugendarbeit. Es stehe für „Offenheit, Vielfalt, Toleranz, Gemeinschaft und regionale Vernetzung“, skizzierte Kirchenkreisjugendwartin Sonja Winterhoff die Leitlinien der Jugendarbeit. An aktuellen Projekten zeigte sie das Engagement ihres Teams: Gemeinsam mit Stephan Dreytza (Kirchenkreisjugendpastor), Rilke Schröder (FSJ) und dem Kirchenkreisjugendkonvent hat sie ein Krisen- und Notfallmanagement in Form einer Mappe und Schulungsbausteinen für Freizeiten und Seminare entwickelt. Auch in Sachen Bundeskinderschutzgesetz sind sie aktiv: „Wir schulen derzeit Teamer für unsere Aktivitäten, um das Wohl der Kinder zu schützen“, erklärte Winterhoff. Freizeiten und Seminare will das Team auch künftig attraktiv und günstig anbieten „Daher verstärken wir die Beratungen für Mitfahrer, die Zuschüsse in Anspruch nehmen können und sind aktiv bei der Akquise von Förderungen und Drittmitteln“. Mit dem Logo und weiteren Ideen will das Team das „Gesicht“ der Jugendarbeit stärken und sich auf Sprengel- und Landeskirchenebene intensiver präsentieren.

Winterhoff sieht die „tolle Schnittstellenarbeit zwischen Jugend- und Konfirmandenarbeit“ als Bereicherung, die viele Konfirmanden in die Jugendarbeit führe, weiß aber auch um große Herausforderungen: „Es gibt Beziehungsabbrüche und Zielgruppenwechsel, Engagements werden kurzfristiger, Freizeiten sind unter Druck, die Verwaltungsarbeit nimmt zu und das Mitarbeiterteam ist seit langem unvollständig“, zählte sie auf. Hinzu komme der Einsatz im Konfirmandenunterricht. Es gebe „tolle Ideen und Angebote wie den Kinderkirchentag mit 175 Teilnehmern, aber auch viel Trauer bei den Kindern und Jugendlichen“.

Lütje Müller, Mitglied im Vorstand des Kirchenkreisjugendkonventes, plädierte für die Einrichtung einer neuen Jugendsynode, einer Jugendversammlung mit Vertretern aus den Kirchenvorständen und dem KKT. „Wir wollen mitreden, mit der Erwachsenen-Kirche ins Gespräch kommen, wollen Veränderungen mitgestalten“, sagte Müller. Eine erste Gelegenheit zum Austausch zwischen den Generationen kündigte sein Kollege Jorge Topp an: Am 2. Dezember, 14.00 Uhr, sind Jung und Alt zum Jahresempfang der Ev. Jugend in die St. Willehadi-Kirche eingeladen – mit Vorstellung des Jahresprogramms 2018, des neuen Logos und der aktuellen Projekte.

„Euer Appell ist bei uns angekommen, wir haben ein offenes Ohr und großes Interesse an den Angelegenheiten der Kinder und Jugendlichen“, nahm die KKT-Vorsitzende Heike Schumacher die Themen auf. Diese würden im Kinder- und Jugendausschuss des KKT behandelt, und der KKT werde über die Vorschläge dann weiter debattieren.

Neuigkeiten gibt es auch bei den Kirchengebäuden. In neun Kirchengemeinden werden derzeit laut Kai Oevermann, Immobilienfachmann im Kirchenamt Verden, die Pfarr- und Gemeindehäuser untersucht und saniert. Rund 164.000 Euro seien aus dem Programm „Attraktives Pfarrhaus 2016“ aufgerufen worden, weitere 101.333 Euro enthalte das Programm 2017. Overmann rief Interessierte auf, „bis Ende Januar 2018 einen schriftlichen Antrag im Kirchenamt Verden“ einzureichen.

Das Kirchenzentrum im Stadtzentrum macht laut Oevermann ebenfalls Fortschritte: Der Steuerkreis mit Vertretern von Kirche und Stadt habe drei Beispielbauten besucht und mit der Erstellung des Raumbuches begonnen, das die Raumplanungen mit Quadratmeterzahlen visualisiere. Parallel dazu arbeite man an einem Verkehrswertgutachten kirchlicher und städtischer Flächen in der Innenstadt und berate den Tausch von Grundstücken. Nach Konkretisierung der Pläne könne im KKT „ein Volumen- und Raummodell vorgestellt werden“. Eckart Richter, Vertreter in der Landessynode, erinnerte daran, „für Anträge, die Immobilien betreffen, das begrenzte Zeitfenster bis zur Wahl der neuen Synode 2020 zu nutzen, da durch die Findungsphase der neuen Synode die Kontinuität unterbrochen wird“ und ihn über den Stand der Planungen zu informieren, um sich in Hannover einbringen zu können.

Superintendentin Jutta Rühlemann erinnerte die Parlamentarier daran, sich „bis Ende des Jahres an der Formulierung der neuen Verfassung der Landeskirche per Internetvotum zu beteiligen“. Die Adresse: www.kirchenverfassung2020.de. Anhand von sechs herausragenden Themen (Glaubensgrundlagen, Einladung zum Glauben, Kooperation von Staat und Kirche, Beteilung junger Menschen, Mitwirkung Ehrenamtlicher, Umgang mit anderen Religionen) stellte sie die neuen Akzente des bereits seit 1965 geltenden Papiers dar.   

Roland Hofer, Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck