Lobgesang zum Reformationsjubiläum

Nachricht Stade, 12. Oktober 2017

Konzert in der Stader St. Wilhadi-Kirche, Sonntag, 22. Oktober, 18.00 Uhr

Am Sonntag, den 22.10.17, 18.00 Uhr findet in der frisch renovierten lichtdurchfluteten St. Wilhadi-Kirche das erste oratorische Konzert mit der Stadtkantorei Stade statt. Zur Aufführung gelangen von Felix Mendelssohn Bartholdy  die Hymne „Hör mein Bitten“ und die Sinfonie-Kantate „Lobgesang“.

Den Auftrag zur Komposition erhielt Mendelssohn 1839 vom Rat der Stadt Leipzig anlässlich der Vierhundertjahrfeier der Erfindung der Buchdruckerkunst durch Johannes Gutenberg. Mendelssohn rang lange mit der geeigneten Form für das Werk, dachte an ein Oratorium oder eine großangelegte Psalmvertonung, bis er schließlich in einer Mischung aus Sinfonie und Kantate die für ihn geeignete Form fand. So entstand der „Lobgesang“, der am 25. Juni 1840 in einem großen Festkonzert in der Leipziger Thomaskirche erstmals erklang. Später erweiterte Mendelssohn das Werk noch um einige weitere Sätze. Die zweite Fassung des Werks erklang erstmals am 3. Dezember 1840 in Leipzig. Den Text des Werks stellte der Komponist aus Bibelzitaten sowie dem evangelischen Kirchenlied "Nun danket alle Gott"  zusammen und arbeitete dabei drei Hauptthemen heraus: das Lob Gottes, Gottes Treue zu denen, die seiner Hilfe und seines Trostes harren, und der Aufstieg des Volkes Gottes aus der Finsternis zum Licht. Besonders letzteres Thema arbeitet Mendelssohn eindringlich heraus, weil ihm damit die Anknüpfung der biblischen Themen an den Anlass des Werkes gelingt: Die Entwicklung des Buchdrucks und Gutenbergs erste gedruckte Bibel werden so zum Schlüsselereignis gedeutet, das die Christenheit aus dem finsteren Zeitalter der Unwissenheit in eine neue Epoche der Erleuchtung führt.

Die ganze Komposition ist von einem positiven, schwungvollen Duktus erfüllt. Das Hauptmotiv „Alles was Odem hat, lobe den Herrn“ bildet eine Klammer vom ersten sinfonische Satz bis zu den abschließenden Kantatensätzen.

Eröffnet wird das ca. 75 Minuten dauernde Programm mit der Hymne „Hör mein Bitten“ für Sopran, Chor und Orchester.

Erstmalig  in Stade ist die Sopranistin Katja Stuber zu hören, die den „Lobgesang“ vor kurzem beim Bachfest Leipzig in der Thomaskirche gesungen hat und zu den aufstrebenden deutschen Sängerinnen gehört. Sie sang unter Dirigenten wie Christian Thielemann, Herbert Blomstedt und Thomas Hengelbrock. Nicole Pieper, Alt, und Markus Brutscher, Tenor, gehören ebenfalls in die erste Reihe der Konzertsänger und sind auch in Stade wohlbekannt. Die Stadtkantorei Stade und die Kammersinfonie Stade stehen unter Leitung von Kirchenmusikdirektor Hauke Ramm.

Karten gibt es im Vorverkauf bei den Buchhandlungen Contor und Schamburg und an der Abendkasse, sie kosten 10-30 €.