Von Silbermann zu Schnitger

Nachricht Stade, 13. August 2019

3. Sommerkonzert in Stade mit Albrecht Koch (Freiberg)

Am Mittwoch, den 21. August findet um 20.00 Uhr in der Stader Kirche das 3. Sommerkonzert statt.

An der Huß/Schnitger-Orgel (1675) spielt der Organist der Freiberger Domes Albrecht Koch. Im Freiberger Dom stehen ihm zwei Orgeln des sächsischen Orgelbaumeisters Gottfried Silbermann zur Verfügung, darunter das große Erstlingswerk des jungen Silbermanns, das ihn damals berühmt gemacht hat und heute zu den bedeutendsten und bekanntesten Barockorgeln überhaupt gehört.

Albrecht spielt u.a. Musik, die für den mitteldeutschen Raum z.Zt. Silbermanns typisch war, darunter Werke von Samuel Scheidt, Johann Erasmus Kindermann und Johann Sebastian Bach. Außerdem sind zwei norddeutsche Kompositionen von Georg Böhm, der aus Mitteldeutschland stammte, und Dietrich Buxtehude zu hören. Weiterhin wird das Programm durch eine zeitgenössische Komposition des Lübecker Orgelprofessors Franz Danksagmüller ergänzt.

Der Eintritt zu diesem Konzert ist frei. Am Ausgang wird eine Spende zur Förderung der Orgelmusik an St. Cosmae und St. Wilhadi gebeten.

Albrecht Koch zählt zu den vielseitigsten Persönlichkeiten der sächsischen Kirchenmusik. Als Musiker wie auch als künstlerischer Leiter der Silbermann-Tage begeistert er immer wieder mit packenden Interpretationen, beeindruckenden Programmen und großer künstlerischer Kreativität.

Geboren in Dresden, sammelte Koch schon als Kind im Dresdner Kreuzchor wichtige musikalische Erfahrungen. Zu seinen prägenden Lehrern an der Leipziger Musikhochschule zählten später Arvid Gast, Martin Schmeding und Morten Schuldt-Jensen. Wichtige Impulse erhielt er in Kursen bei Persönlichkeiten wie Roy Goodman, Ewald Koiman, Lars-Ulrik Mortensen und Hans Fagius.

Seit 2008 ist Albrecht Koch Domkantor und Domorganist in Freiberg/Sachsen, wo ihm mit der Silbermann-Orgel von 1714, eine der bedeutendsten Orgeln der Barockzeit, anvertraut ist. Am Freiberger Dom leitet er den Domchor und die Domkurrenden, mit denen er nicht nur Aufführungen etwa der großen Oratorien und Passionen Johann Sebastian Bachs gestaltet, sondern auch durch die Erschließung und Wiederaufführung vergessener Werke der sächsischen Musikgeschichte vielfach Anerkennung findet. Auch setzt er mit Ur- und Erstaufführungen immer wieder Impulse im Bereich der zeitgenössischen Musik. Generationsübergreifendes Musizieren ist ihm ein Herzensanliegen.

Neben seiner Freiberger Tätigkeit ist er ein international geschätzter Künstler. Konzertverpflichtungen 2018 führten ihn u.a. in die Kathedralen von Merseburg, Ulm oder Brüssel, zum zweiten Mal folgt er im Herbst Einladungen als Organist und Dirigent nach Sydney, Brisbane und Melbourne. Rundfunk-, CD- und Filmproduktionen, u.a. nominiert für den Preis der Deutschen Schallplattenkritik, zeichnen ein Bild seiner Arbeit. Er wird regelmäßig als Juror zu wichtigen europäischen Orgelwettbewerben verpflichtet und unterrichtet an der Hochschule für Musik und Theater Leipzig.

Seit 2010 ist Albrecht Koch Präsident der Gottfried-Silbermann-Gesellschaft und hat zugleich die künstlerische Leitung der renommierten Silbermann-Tage und des Internationalen Gottfried-Silbermann-Orgelwettbewerb inne. Der sächsische Ministerpräsident berief ihn in den Sächsischen Kultursenat. Die Stadt Freiberg vertritt er als Artistic Director in der Vereinigung European Cities of Historical Organs (ECHO). In Reinhardtsgrimma im Osterzgebirge leitet er seit 2018 zudem die traditionsreichen Orgelkonzerte an der Silbermann-Orgel von 1731.