Am Samstag, 15. Juni zwischen 10 und 18 Uhr veranstalten die Gedenkstätte Lager Sandbostel und der Gedenkstättenverein Sandbostel e.V. unter dem Titel „nach vorne denken“ einen Workshop-Tag für Leute ab 16 Jahren. Eine Reihe von Referent*innen aus der Friedens- und Gedenkstättenarbeit bieten sechs Workshops zu unterschiedlichen und aktuellen Themen an.
Mit dabei ist unter anderem Dr. Iris Groschek von der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Hamburg. In ihrem Workshop werden die Teilnehmenden über dem Umgang mit Social Media von und in Gedenkstätten nachdenken. Jens Genehr, der in diesem Jahr seine Graphic Novel über den U-Boot-Bunker Valentin in Bremen-Nord veröffentlicht, will eine Antwort auf die Frage „Menschenleid als Comic, darf man das machen?“ finden, aber mit den Teilnehmenden auch die Stifte spitzen und zeichnen. Darüber hinaus wird es Workshops zu Anti-Rassismus, Gedenkstättenpädagogik, Familiengeschichte und Friedensarbeit geben.
Geplant und vorbereitet wurde „nach vorne denken“ insbesondere von den studentischen Mitarbeiter*innen und der FSJ-lerin der Gedenkstätte Lager Sandbostel. Die Teilnahme ist kostenlos und für Verpflegung ist gesorgt. Juleica-Inhaber*innen können mit der Veranstaltung ihre Juleica verlängern.
Am Sonntag, 16. Juni findet um 18.00 Uhr ein Gottesdienst in der Lagerkirche Sandbostel statt. Die kirchliche Friedens- und Gedenkstättenarbeit im Kirchenkreis Bremervörde-Zeven und die Kirchengemeinde Selsingen bieten den nächsten „gut:jetzt“ – Gottesdienst unter dem Motto „Meins! – Deins!?“ an.
„Es geht in unserem Leben oft um Besitz. Und darum, sich mit anderen zu vergleichen. Wir stellen gerne heraus, wer wir sind und zwar durch das, was wir haben“ sagt Michael Freitag-Parey, Friedenspädagoge der Gedenkstätte. „Vom Streit zwischen Nachbarn oder Eheleuten bis hinein in die große Politik. Und alles das nicht selten mit schlimmen Folgen.“ Christian Meyer, Diakon an der Freizeit- und Begegnungsstätte Oese ergänzt: „Damals wie heute regiert das Recht des vermeintlich Stärkeren. Wo führt das hin? Kann mal jemand auf Stopp drücken?“
Diakonin Sarina Alpers aus Selsingen, ebenfalls im Gottesdienst dabei, sagt zum Gottesdienst: „Den `gut:jetzt´ beschreiben wir gerne als Werkstatt oder Forum zum selber denken und glauben. ´gut:jetzt´ schafft Raum an einem besonderen Ort, um über gesellschaftlich-relevante Themen ins Gespräch zu kommen.“ Im Mittelpunkt stehe dabei immer eine bewusst interaktive und frische, freche Auseinandersetzung mit dem Thema. Eingeladen sind Menschen jeden Alters.
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen unter www.stiftung-lager-sandbostel.de
Pastorin Sonja Domröse, Öffentlichkeitsarbeit Sprengel Stade