„Wir wollen Erinnerungen schaffen“

Nachricht Rotenburg/Wümme, 25. Oktober 2019

Evangelische Jugend im Kirchenkreis Rotenburg bereitet große Veranstaltung vor

„Man kann doch besprechen, dass es einmal keine offene Kirche ist!“ Natascha sitzt mit 15 anderen jungen Leuten zwischen 16 und 27 Jahren auf selbstgezimmerten Bänken im Raum der evangelischen Jugend in Rotenburg. Sie planen einen Jugendgottesdienst mit anschließendem Abend der Begegnung in Neuenkirchen und müssen zur Vorbereitung schon nachmittags in die St.-Bartholomäus-Kirche. Das kollidiert mit den Interessen von Besucherinnen und Besuchern, die in der offenen Kirche Ruhe suchen.

Doch für das Problem wird es eine Lösung geben. Natascha aus der Kirchenregion Brockel-Kirchwalsede-Visselhövede ist ein Organisationstalent. Das hat sie in zwölf Jahren Jugendarbeit in der evangelischen Kirche gelernt. Zehn Jahre davon war sie im Kirchenkreisjugendkonvent (KKJK) Rotenburg aktiv. Ihre Amtsperiode endet am 8. November. Sie und alle weiteren Mitglieder des Gremiums, das jeweils für zwei Jahre gewählt ist, werden an dem Tag in einem Gottesdienst offiziell verabschiedet und der neue KKJK eingeführt.

Auch Superintendent Dr. Michael Blömer ist am Vorbereitungsabend da, denn er wird am Gottesdienst beteiligt sein und möchte die Akteurinnen und Akteure schon einmal vorher kennenlernen. „Jugendarbeit liegt mir sehr am Herzen“, sagt der Theologe, der selbst über die evangelische Jugend seinen Weg in den Kirchendienst gefunden hat.

Die Aufgabe eines KKJK ist es, sich um die Belange der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis zu kümmern. Das tun die Mitglieder zum einen, indem sie sich in verschiedenen Gremien auf Kirchenkreis- aber auch auf Sprengel-Ebene für die Interessen, Wünsche und Bedürfnisse der Jugendlichen und jungen Erwachsenen einsetzen. Aber das tun sie auch durch eine ganze Reihe konkreter Angebote.

Im Kirchenkreis Rotenburg gehört dazu seit mehr als 20 Jahren die Organisation eines Volleyballturniers, zu dem immer im Januar bunt verkleidete Teams aus allen fünf Kirchenregionen in eine Rotenburger Sporthalle anreisen. Der KKJK ist zudem an der Erarbeitung des umfangreichen Jahresprogramms beteiligt. Er bereitet Jugendgottesdienste und Andachten vor, Mitarbeiterfreizeiten oder auch mal ein Shopping-Dinner. „Das kommt ganz auf die Ideen und das Engagement des jeweiligen KKJK an“, sagt Werner Burfeind. Er ist seit sieben Jahren Kirchenkreisjugenddiakon und begleitet die Arbeit des Gremiums.

Am Vorbereitungsabend sitzen Mitglieder der abgelaufenen und der neuen Amtszeit zusammen. Deshalb wird die Gelegenheit auch dazu genutzt, um über die Ziele der KKJK-Arbeit nachzudenken. „Wir wollen Jugendliche zusammenbringen und vernetzen. Es ist gut zu wissen, dass es noch andere gibt, die ähnlich denken“, sagt Natascha. Ein weiteres wichtiges Anliegen nennt Carmen aus der Kirchenregion Rotenburg: „Wir wollen Erinnerungen schaffen. Wir wollen einen Grund schaffen, warum viele wiederkommen.“ Deshalb geben sich die Anwesenden große Mühe bei der Planung des Jugendgottesdienstes und den daran anschließenden Abend der Begegnung mit aufwändigem Programm und großem Buffet. Da wird es beispielsweise eine Silent Disco geben, eine Fotobox, offenes Singen, verschiedene Spiele und das Gestalten eines eigenen kleinen Armbändchens.

Dass alle Anwesenden Spaß am Organisieren und auch ein Talent dazu haben, zeigt sich schnell an diesem Abend. Ruckzuck sind Aufgaben verteilt, ist geklärt, wer die Moving-Head-Scheinwerfer während des Gottesdienstes bedient, wer die großen Leinwände mitbringt, wer was zum Buffet beisteuert und sogar, wer abwäscht.

Kreisjugenddiakon Werner Burfeind liest zum Abschluss des Organisationstreffens die Tageslosung, Hesekiel 34,2: „Wehe den Hirten, die sich selbst weiden! Sollen die Hirten nicht die Herde weiden?“ Er stellt fest, dass diese Worte auch etwas mit dem KKJK zu tun haben. „Wir tun das hier nicht für uns, sondern wir tun das, was anderen dient. Dafür sind wir hier zusammengekommen.“

Der Jugendgottesdienst mit Abend der Begegnung findet statt am Freitag, 8. November, von 19 bis 22.30 Uhr in der St.-Bartholomäus-Kirche in Neuenkirchen, Hauptstraße 8.

Anette Meyer, Öffentlichkeitsarbeit Kirchenkreis Rotenburg